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Achtsamkeit im Alltag: Wie du durch bewusste Entscheidungen besser auf dich achtest

Es ist kaum jemandem angenehm, sich ausgenutzt zu fühlen – oft hinterlässt es einen schmerzhaften Eindruck. Doch es gibt Wege, wie man sich davor schützen kann. Mehr dazu jetzt in "Mindful Monday" im LSJonline-Mittagsmagazin.


Oft fühlt sich das Ausgenutztwerden ähnlich an wie das Gefühl, nicht genug geschätzt zu werden. Während wir andere nicht dazu bringen können, uns Wertschätzung entgegenzubringen, können wir jedoch selbst dazu beitragen, dass andere es uns nicht zu einfach machen, uns auszunutzen. Ein wichtiger Schritt ist es, einige Gewohnheiten und Denkweisen zu hinterfragen und gegebenenfalls loszulassen.


1. Der Kampf um Beziehungen – Ein Teufelskreis


Manche Menschen glauben, sie müssten jede ihrer Verbindungen mit aller Kraft aufrechterhalten, um nicht allein zu sein. Ihnen fehlt oft das grundlegende Gefühl, dass sie es verdienen, geliebt zu werden und gesunde, ausgeglichene Beziehungen zu führen – sei es Freundschaft, Partnerschaft oder eine andere Form von Nähe und Vertrauen. Statt auf Gegenseitigkeit zu setzen, geben sie meist deutlich mehr als sie zurückbekommen.


Dieses ständige „Kämpfen“ führt dazu, dass sie sich leichter ausnutzen lassen. Denn sie übernehmen die Verantwortung dafür, dass die Beziehung funktioniert, ohne zu erwarten, dass die andere Seite ebenso viel beiträgt. Dabei wird vergessen, dass jede Person ihre eigene Perspektive hat und nicht immer die Mühe aufbringt, wirklich auf den anderen einzugehen.


2. Mehr Achtung für sich selbst als für Autoritäten


In vielen Bereichen des Lebens akzeptieren wir Hierarchien und Regeln, die das Zusammenleben strukturieren. Doch blindes Akzeptieren von Autorität kann dazu führen, dass man eigene Bedürfnisse und Grenzen vernachlässigt. Beispielsweise mag ein Vorgesetzter Entscheidungen treffen können, doch wenn deren Folgen für uns gesundheitsschädlich sind oder uns überfordern, sollten wir den Mut haben, uns zu wehren.


Wer jede Anweisung unhinterfragt hinnimmt, öffnet Tür und Tor für Ausnutzung. Sich selbst den nötigen Respekt zu erweisen und für die eigenen Interessen einzustehen, ist essenziell, um nicht ausgenutzt zu werden.


3. Gutgläubigkeit gegenüber anderen


Die meisten Menschen gehen davon aus, dass andere ihnen nichts Böses wollen. Grundsätzlich sind wir soziale Wesen, die gut miteinander auskommen wollen. Doch nicht jeder denkt dabei an das Wohl aller Beteiligten. Häufig sind Menschen so mit ihren eigenen Sorgen und Zielen beschäftigt, dass sie gar nicht bemerken, wenn sie andere unbeabsichtigt ausnutzen.


Wer zu sehr darauf vertraut, dass andere stets auf ihn achten, kann leicht enttäuscht werden. Es geht dabei nicht zwingend um böse Absicht, sondern oft schlicht um Selbstbezogenheit.


4. Die unsichtbaren Opfer


Nicht selten erwarten wir, dass andere erkennen, wenn wir für sie zurückstecken oder Opfer bringen. Doch unsere inneren Kämpfe und die Energie, die wir investieren, bleiben meist verborgen. Was uns als große Leistung erscheint, wird von anderen manchmal als selbstverständlich angesehen oder gar übersehen.


Um einem Ungleichgewicht vorzubeugen, ist es wichtig, nicht stillschweigend darauf zu hoffen, dass unsere Mühen bemerkt werden, sondern bei Bedarf offen darüber zu sprechen und Klarheit zu schaffen.


5. Der Drang, immer gemocht zu werden


Der Wunsch nach Anerkennung und Sympathie ist menschlich. Jeder fühlt sich wohler, wenn er gemocht wird. Doch wer es allen recht machen will, macht sich auch angreifbar für Manipulationen. Die Kunst liegt darin, bewusst zu entscheiden, wessen Meinung und Zuneigung uns wirklich wichtig ist – und wo wir persönliche Grenzen ziehen.


Indem wir uns klar werden, welche Sympathie uns welchen Preis wert ist, schützen wir uns vor Ausnutzung und können authentischer leben – auch wenn wir dadurch nicht immer bei jedem beliebt sind.

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