Arbeitslosigkeit über 3 Millionen: Wirtschaftsflaute und Sommer belasten den deutschen Arbeitsmarkt
- Redaktion Mittagsmagazin

- 31. Aug.
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Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wieder auf mehr als drei Millionen gestiegen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Im August waren 3,025 Millionen Menschen ohne Arbeit, das sind 46.000 mehr als im Juli. Einen vergleichbaren Wert gab es zuletzt im Februar 2015.
Ursachen und saisonale Effekte
Die Entwicklung wird vor allem mit den schwachen Konjunkturjahren erklärt.„Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor von der wirtschaftlichen Flaute der vergangenen Jahre geprägt“, erklärte Andrea Nahles, Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Gleichzeitig wies sie darauf hin: „Es gibt allerdings auch erste Anzeichen einer Stabilisierung.“
Ein weiterer Faktor: Im Sommer nehmen viele Firmen weniger Neueinstellungen vor, und zahlreiche Ausbildungsverhältnisse enden. Dadurch kommt es regelmäßig zu einem kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auffällig ist jedoch, dass die August-Werte zuletzt vor 15 Jahren ähnlich hoch lagen.
Prognosen und Ausblick
Trotz der aktuellen Entwicklung sieht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vorsichtige Hoffnungsschimmer. Grundlage ist das monatliche Arbeitsmarktbarometer, bei dem sämtliche Arbeitsagenturen nach ihren Erwartungen für die kommenden drei Monate befragt werden. Im August gingen die Experten erstmals seit drei Jahren davon aus, dass die Zunahme der Arbeitslosigkeit bald gestoppt werden könnte. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass die Beschäftigung wieder an Dynamik gewinnt.
Regionale Unterschiede
Deutlich wird auch, wie stark die Lage in den Bundesländern variiert. In den Stadtstaaten Bremen (11,8 Prozent) und Berlin (10,5 Prozent) verzeichnete man die höchsten Quoten. Vergleichsweise positiv war die Situation in Süddeutschland: Bayern mit 4,2 Prozent und Baden-Württemberg mit 4,7 Prozent lagen am unteren Ende der Skala.


