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"Hangry": Darum haben wir bei Hunger schlechte Laune

Fast jeder kennt es: Man fühlt sich plötzlich gereizt, unkonzentriert oder grundlos wütend – und dann fällt einem ein, dass man schon länger nichts mehr gegessen hat. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.


Im Englischen gibt es dafür sogar ein eigenes Wort: "hangry" – eine Mischung aus "hungry" (hungrig) und "angry" (wütend). Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn wir hungrig sind, und warum beeinflusst das unsere Stimmung?


Was im Körper bei Hunger passiert


Sobald wir Nahrung zu uns nehmen, beginnt der Körper damit, die enthaltenen Nährstoffe aufzuspalten: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße werden zu Zucker, Fettsäuren und Aminosäuren zerlegt und über das Blut zu den Organen transportiert. Besonders unser Gehirn ist auf eine kontinuierliche Versorgung mit Glukose angewiesen. Bleibt diese aus, weil wir über längere Zeit nichts gegessen haben, sinkt der Blutzuckerspiegel – und das bleibt nicht ohne Folgen.


Das Gehirn schaltet in den Sparmodus


Fällt der Glukosewert im Blut, schlagen bestimmte Sensoren in Leber und Magen Alarm und senden Signale ans Gehirn. Um Energie zu sparen, fährt es seine Aktivität herunter. Konzentration, Denkvermögen und Reaktionsfähigkeit lassen nach – man fühlt sich wie im Nebel. Gleichzeitig fällt es dem Gehirn schwerer, Emotionen zu regulieren, da auch dafür Energie nötig ist.


Wenn Hunger Stress auslöst


Bleibt die Energiezufuhr weiter aus, fordert das Gehirn andere Körperteile auf, Glukose bereitzustellen. Dabei werden Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol ausgeschüttet – der Körper wechselt in den Alarmzustand. Diese Stressreaktion trägt dazu bei, dass wir reizbar, ungeduldig oder aggressiv reagieren. Die schlechte Laune ist also kein Zufall, sondern eine körperlich nachvollziehbare Reaktion.


Warum Schokolade & Co. nur kurz helfen


Die naheliegende Lösung: essen! Doch was wir essen, macht einen großen Unterschied. Zwar können Süßigkeiten oder Fast Food durch ihren hohen Zuckergehalt kurzfristig helfen – der Zucker geht schnell ins Blut und versorgt das Gehirn. Aber dieser Effekt ist ebenso flüchtig: Der Blutzucker schnellt in die Höhe, fällt dann aber rasch wieder ab – und mit ihm unsere Stimmung.


So bleibt die Laune stabil


Wer längerfristig ausgeglichen bleiben will, setzt besser auf Lebensmittel, die langsam verwertbare Kohlenhydrate enthalten. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse sorgen durch ihren hohen Ballaststoffgehalt dafür, dass der Blutzucker langsam und stetig ansteigt. Das hält uns länger satt – und unsere Stimmung im Gleichgewicht.

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