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Preissprung bei Erdbeeren: Warum heimische Früchte deutlich teurer geworden sind

Der Preis für Erdbeeren aus Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich erhöht. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.


Während 2015 für ein Kilogramm Erdbeeren aus heimischem Anbau durchschnittlich noch 3,94 Euro verlangt wurden, lag der Preis 2024 bereits bei etwa 6,65 Euro. Dies entspricht einer Preissteigerung von rund 70 Prozent, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft berichtet. Auch für das Jahr 2025 wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet, wie die Marktanalystin Eva Würtenberger betont.


Mindestlohn als großer Kostentreiber


Simon Schumacher, Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE), macht vor allem den gestiegenen Mindestlohn für die Preisentwicklung verantwortlich: „Wenn Sie sehen, wir kommen von 8,50 Euro Mindestlohn und sind jetzt bei 12,82 Euro. Das ist ja auch eine immense Steigerung.“ Der Mindestlohn wurde im Jahr 2015 eingeführt. Laut Schumacher hat diese Entwicklung dazu geführt, dass viele Betriebe ihre Anbauflächen verkleinerten oder sogar ganz aufgaben.


Rückgang der heimischen Erdbeerproduktion


Parallel zu den steigenden Preisen hat sich der Anteil der Erdbeeren aus deutscher Produktion am Gesamtmarkt reduziert. Wurden 2015 noch etwa 68 Prozent des Erdbeerbedarfs durch heimische Ware gedeckt, liegt dieser Selbstversorgungsgrad inzwischen nur noch bei 50 Prozent. Die restlichen Erdbeeren stammen überwiegend aus Ländern wie Spanien und Griechenland, erklärt Marktanalystin Würtenberger.


Weitere Kostenfaktoren in der Produktion


Neben den Lohnkosten tragen auch andere Faktoren zu den höheren Produktionskosten bei. Simon Schumacher verweist auf Investitionen in technische Ausstattungen wie Folientunnel und Bewässerungssysteme, die unverzichtbar für den Anbau geworden sind. Zudem sind laut Tobias Gabler von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg die Preise für jährlich neu zu kaufende Jungpflanzen deutlich gestiegen.

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