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Achtsamkeit im Alltag: Wie du auf deine eigenen Grenzen achtest, ohne dein Mitgefühl für andere zu verlieren

Mitgefühl ist eine wunderbare Eigenschaft. Es hilft uns, auf andere einzugehen, Beziehungen zu stärken und ein harmonisches Miteinander zu gestalten. Doch zu viel Empathie kann belastend sein und uns selbst aus der Balance bringen. Wie du erkennst, dass dein Mitgefühl über das gesunde Maß hinausgeht, erfährst du hier. Mehr dazu jetzt in "Mindful Monday" im LSJonline-Mittagsmagazin.


Was bedeutet Empathie?


Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen. Sie ermöglicht es uns, zu spüren, wann ein kritisches Thema sensibel behandelt werden muss oder wann wir besser zuhören, ohne zu urteilen. Sie hilft uns, Unterstützung anzubieten und Schaden von anderen abzuwenden.


Ein gesundes Maß an Mitgefühl ist die Grundlage für Rücksichtnahme, Respekt und Hilfsbereitschaft. Wer nicht nur auf sich selbst achtet, sondern auch auf andere, legt den Grundstein für stabile und vertrauensvolle Beziehungen.


Die Ausprägung von Empathie ist zum Teil angeboren, kann sich aber durch Erfahrungen und die Umwelt verändern. Menschen ohne Mitgefühl entwickeln oft Schwierigkeiten im Umgang mit anderen oder zeigen Persönlichkeitszüge wie Narzissmus oder psychopathische Tendenzen.


Doch auch ein Zuviel an Empathie kann problematisch sein. Wissenschaftler sprechen hierbei vom „Hyper-Empathie-Syndrom“, das häufig mit Hochsensibilität einhergeht.


1. Grenzen setzen fällt schwer


Menschen mit überstarker Empathie tun sich schwer, „Nein“ zu sagen. Sie wollen helfen, sobald jemand Anzeichen von Stress oder Problemen zeigt, und merken oft erst spät, dass sie sich selbst überlasten.


Das Ergebnis: Man kümmert sich um alle anderen und verliert dabei das eigene Wohlbefinden aus den Augen.


Ein „Nein“ zu setzen bedeutet nicht, egoistisch zu sein. Es schützt dich vor Überforderung und erlaubt dir, anderen mit mehr Energie und Klarheit zu helfen.


2. Schwierige Wahrheiten werden vermieden


Wenn du extrem empathisch bist, fällt es dir schwer, kritische oder unangenehme Worte auszusprechen. Du willst niemanden verletzen und stimmst daher oft zu, selbst wenn ein Ratschlag notwendig wäre.


Das kann dazu führen, dass Freund:innen Fehlentscheidungen treffen, weil sie keine konstruktive Rückmeldung bekommen.


Ehrliche, respektvolle Kritik kann Beziehungen sogar stärken, wenn sie behutsam formuliert wird.


3. Fremde Sorgen werden zu eigenen


Empathische Menschen spüren nicht nur die Freude, sondern auch den Schmerz anderer intensiv. Zu viel Mitgefühl kann dazu führen, dass fremde Probleme das eigene Wohlbefinden stark beeinflussen.


Ein einziger negativer Bericht oder eine schlechte Nachricht kann die Stimmung komplett kippen lassen. Wer sehr empathisch ist, fühlt sich oft für die Konflikte anderer verantwortlich – ein enormer Kraftaufwand.


Halte emotionale Distanz, ohne gleichgültig zu werden. So bleibst du stabil und kannst gezielt helfen.


4. Verzeihen fällt zu leicht


Empathische Menschen neigen dazu, zu schnell zu vergeben. Verletzungen werden unterdrückt, statt sich damit auseinanderzusetzen. Dadurch besteht die Gefahr, in ungesunden Beziehungen zu verharren, die dem Selbstwert schaden.


Deine eigenen Gefühle sind wichtig. Wer lernen will, sich selbst zu respektieren, darf auch mal Grenzen ziehen und nicht sofort verzeihen.

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