Danke, Mama! Warum feiern wir Muttertag?

Ob ein liebevoll gedeckter Frühstückstisch, selbstgemachte Karten oder bunte Blumen – einmal im Jahr steht eine ganz besondere Person im Mittelpunkt: die Mutter. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.

Der sogenannte Muttertag, der in vielen Teilen der Welt gefeiert wird, hat auch in Deutschland längst einen festen Platz im Kalender. Doch woher stammt diese Tradition eigentlich? Und wer hat sie ins Leben gerufen?

Von der Antike bis in die Neuzeit: Ursprünge der Mutterverehrung

Die Idee, Müttern besondere Anerkennung zu schenken, ist keineswegs neu. Bereits im alten Griechenland ehrte man Rhea, die mythologische Mutter des Göttervaters Zeus, mit festlichen Zeremonien. Doch der moderne Muttertag, wie wir ihn heute kennen, hat ganz andere Wurzeln – und führt uns in die Vereinigten Staaten des frühen 20. Jahrhunderts.

Eine persönliche Geste mit großer Wirkung: Die Geschichte von Anna Jarvis

Die US-Amerikanerin Anna Maria Jarvis setzte sich nach dem Tod ihrer Mutter dafür ein, einen Gedenktag zu Ehren aller Mütter zu etablieren. Am 12. Mai 1907, dem zweiten Todestag ihrer Mutter, organisierte sie in ihrer Kirche eine besondere Feier und verschenkte weiße Nelken – als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit. Diese kleine Geste fand großen Anklang und entwickelte sich rasch zu einer landesweiten Bewegung. 1914 wurde der Muttertag in den USA schließlich als offizieller Feiertag anerkannt.

Der Weg nach Deutschland: Ein Feiertag mit floralen Wurzeln

Auch in Deutschland ließ der Gedanke eines Ehrentages für Mütter nicht lange auf sich warten. Bereits 1923 wurde hier der erste Muttertag gefeiert – stark gefördert durch den Verband deutscher Blumengeschäfte. Ihr Ziel: den Blumenverkauf anzukurbeln. Die Idee traf den Nerv der Zeit, und der Muttertag wurde bald zu einer beliebten Tradition.

Die beliebtesten Muttertagsgeschenke in Deutschland

Blumen sind nach wie vor das klassische Geschenk an diesem besonderen Tag. Laut einer Erhebung des Handelsverbands Deutschland (HDE) greifen rund zwei Drittel der Schenkenden zu floralen Grüßen. Auf Platz zwei folgen kulinarische Geschenke wie Pralinen oder Feinkost, dicht gefolgt von Parfums und Kosmetikprodukten.

Weltweite Vielfalt: Muttertag ist nicht gleich Muttertag

Während in Deutschland und vielen anderen Ländern der Muttertag immer am zweiten Sonntag im Mai gefeiert wird, variiert das Datum weltweit. In Norwegen beispielsweise findet er im Februar statt, in Armenien oder Bulgarien hingegen fällt er auf den 8. März und wird gemeinsam mit dem Internationalen Frauentag begangen. In Äthiopien richtet sich das Fest sogar nach dem Beginn der Regenzeit – ein Zeichen dafür, wie vielfältig und kulturell verwurzelt dieser Tag ist.