Demokratie in der Krise: Fast die Hälfte der jungen Europäer sieht politisches System gefährdet
- Redaktion Mittagsmagazin

- 7. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Ein erheblicher Teil der jungen Generation in Europa macht sich Sorgen um die demokratischen Strukturen in ihren Ländern. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Fast die Hälfte der 16- bis 26-Jährigen sieht die Demokratie als bedroht an. Besonders deutlich fällt diese Einschätzung in Deutschland aus: Hier äußern mehr als sechs von zehn Befragten Zweifel an der Stabilität der demokratischen Ordnung.
Reformwunsch statt Systemvertrauen
Viele junge Menschen erkennen zwar grundsätzlich einen funktionierenden Staatsapparat, sehen jedoch Reformbedarf. Europaweit sind es 39 Prozent der Jugendlichen, die kleinere Änderungen am politischen System für notwendig halten. In Deutschland liegt dieser Wert mit 55 Prozent deutlich darüber.
Gleichzeitig gibt es eine Gruppe, die tiefgreifende Veränderungen fordert: Ein Drittel der Befragten ist überzeugt, dass das bestehende System gravierende Schwächen hat. In Deutschland teilt etwa ein Viertel diese kritische Sichtweise.
EU wird geopolitisch unterschätzt
Wenn es um die globale Machtverteilung geht, trauen junge Europäer der Europäischen Union nur begrenzt Einfluss zu. Lediglich 42 Prozent nennen die EU unter den drei einflussreichsten globalen Akteuren. Deutlich stärker werden hier die USA (83 Prozent), China (75 Prozent) und Russland (57 Prozent) eingeschätzt.
Allerdings zeigt sich Hoffnung auf Veränderung: Über die Hälfte der Jugendlichen meint, die EU könnte deutlich mehr weltpolitisches Gewicht gewinnen – vorausgesetzt, sie unterzieht sich grundlegenden Reformen.

