Geburten in Deutschland: Kaiserschnittrate erreicht 2023 neuen Höchststand
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 1 Stunde
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Im Jahr 2023 entschieden sich in Deutschland rund 218.000 Frauen für einen Kaiserschnitt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Damit erreichte der Anteil der operativen Geburten bundesweit einen neuen Höchststand von 32,6 Prozent – ein Anstieg gegenüber dem bisherigen Spitzenwert von 2011, der bei 32,2 Prozent lag.
Mehrheit der Geburten weiterhin natürlich
Trotz des Anstiegs bei den Kaiserschnitten kam die Mehrheit der Kinder nach wie vor auf natürlichem Weg zur Welt: 60,6 Prozent der Geburten in Krankenhäusern erfolgten ohne chirurgischen Eingriff. In 6,5 Prozent der Fälle unterstützte eine Saugglocke die Geburt, während eine Geburtszange lediglich bei 0,2 Prozent zum Einsatz kam.
Altersanstieg und Gesundheitsfaktoren als Ursache
Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) machen insbesondere das zunehmende Risiko bei Schwangerschaften für den Anstieg der Kaiserschnittrate verantwortlich. So ist das durchschnittliche Alter von Frauen beim ersten Kind mittlerweile auf nahezu 32 Jahre gestiegen. Zudem seien über 40 Prozent der Schwangeren übergewichtig oder adipös, was das Risiko für Komplikationen erhöht.
Hebammenbetreuung wirkt sich positiv aus
Ein entscheidender Einflussfaktor auf die Wahl der Geburtsmethode ist die individuelle Betreuung: Wird eine Schwangere durch eine feste Hebamme begleitet, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnitts deutlich. Darüber hinaus zeigen Studien laut DGGG, dass kleinere Kliniken häufiger zu Kaiserschnitten greifen als größere Einrichtungen – unter anderem aufgrund von strukturellen Herausforderungen wie fehlendem Notfallpersonal oder mangelnder Routine im Team.
Deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Analyse des Bundesamts zeigt zudem regionale Unterschiede in der Geburtshilfe. Im Saarland war der Anteil an Kaiserschnittgeburten mit 36,4 Prozent am höchsten, dicht gefolgt von Hamburg mit 36,2 Prozent. Am anderen Ende der Skala lag Sachsen, wo nur 25,6 Prozent der Entbindungen per Kaiserschnitt durchgeführt wurden. Brandenburg verzeichnete mit 29,3 Prozent die zweitniedrigste Rate.