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Keine Entschuldigung erzwingen: Warum Geduld und echte Einsicht wichtiger sind als ein schnelles „Tut mir leid“

Viele Eltern kennen die Situation: Das eigene Kind hat sich danebenbenommen, und man fordert es dazu auf, sich zu entschuldigen. Doch Experten warnen – ein erzwungenes „Tut mir leid“ kann mehr Schaden anrichten, als man denkt.


Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.


Schon junge Kinder sind in der Lage, den Unterschied zwischen einer echten und einer erzwungenen Entschuldigung zu erkennen. Wenn ein Kind gegen seinen Willen dazu gebracht wird, wirkt die Entschuldigung nicht nur unehrlich – sie hinterlässt oft auch negative Gefühle.


Was Studien zeigen


Eine Untersuchung der University of Michigan mit Kindern im Alter von vier bis neun Jahren kam zu einem deutlichen Ergebnis:

  • Kinder, die sich unter Zwang entschuldigen mussten, fühlten sich anschließend selbst schlecht.

  • Gleichzeitig entwickelten sie gegenüber dem Kind, dem sie etwas angetan hatten, stärkere Abneigung.

  • Auch die betroffenen Kinder merkten schnell, dass die Entschuldigung nicht ernst gemeint war – was die Beziehung zwischen den Kindern zusätzlich belastete.


Der eigentliche Sinn einer Entschuldigung – Mitgefühl zu zeigen und die Beziehung zu verbessern – geht damit verloren.


Besser: Den richtigen Moment abwarten


Fachleute raten Eltern, Geduld zu haben. Kinder brauchen Zeit, um zu verstehen, warum ihr Verhalten verletzend war. Erst wenn sie selbst den Wunsch verspüren, den Schaden wiedergutzumachen, macht eine Entschuldigung Sinn.


Craig Smith vom Center for Human Growth and Development empfiehlt: „Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind begreift, was es falsch gemacht hat, und warten Sie ab, bis es sich von sich aus entschuldigen möchte. Erst dann ist der richtige Zeitpunkt, diesen Schritt anzuregen.“


Entschuldigung muss nicht immer ein Wort sein


Gerade bei jüngeren Kindern kann auch eine Geste viel bewirken. Ein freundliches Angebot zum gemeinsamen Spielen oder Teilen kann eine ehrliche Form der Wiedergutmachung sein – oft sogar wirkungsvoller als ein hastig hingeworfenes „Sorry“.

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