Kosten-Schere bei Pflegeheimen: Warum regionale Unterschiede Pflegebedürftige stark belasten

Die finanzielle Belastung für Menschen, die in vollstationären Pflegeeinrichtungen leben, variiert bundesweit erheblich. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.

Eine Auswertung des Pflegeatlas des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass die Eigenanteile je nach Bundesland stark schwanken. Besonders niedrig fallen sie in Sachsen-Anhalt (2.456 Euro monatlich) und Niedersachsen (2.585 Euro) aus. Am oberen Ende der Skala liegt Nordrhein-Westfalen mit einem Betrag von 3.314 Euro – hier zahlen Pflegebedürftige also am meisten. Auffällig ist außerdem ein stark ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle.

Durchschnittswerte und regionale Abweichungen

Im ersten Jahr ihres Aufenthalts müssen Pflegebedürftige im Bundesdurchschnitt 2.948 Euro pro Monat aus eigenen Mitteln aufbringen. Wie hoch die tatsächlichen Kosten sind, hängt jedoch maßgeblich vom Wohnort ab. Die Analyse verdeutlicht, dass sich die Belastungen zwischen einzelnen Regionen deutlich unterscheiden.

Was beeinflusst die Höhe der Eigenanteile?

Ein wesentlicher Kostentreiber sind die pflegebedingten Ausgaben, die laut IW stark durch die Personalkosten geprägt werden. Auch die lokalen Mietpreise wirken sich aus: In Gegenden mit hohen Wohnkosten steigen meist auch die Aufwendungen für stationäre Pflege. Dort liegen die Preise für vollstationäre Einrichtungen „signifikant höher“. Ein weiterer relevanter Punkt ist die Größe der Einrichtungen. „Denn die Kosten für den vollstationären Heimaufenthalt sind im Durchschnitt in größeren Einrichtungen niedriger“, so die Analyse.

Datengrundlage der Untersuchung

Die Untersuchung stützt sich auf Informationen des Verbands der Ersatzkassen. Im Oktober 2024 wurden automatisiert Daten von 10.820 Pflegeheimen erfasst. Berücksichtigt wurden die Pflegegrade zwei bis fünf sowie sämtliche Kosten, die im ersten Jahr anfallen – darunter Pflege, Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten.