Lebensretter gesucht: Wie schnelles Handeln bei Herzstillstand bis zu 10.000 Menschen retten könnte
- Redaktion Mittagsmagazin
- 21. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
In Deutschland könnten nach Schätzungen jedes Jahr mehrere Tausend Menschen überleben, wenn Passanten im Notfall sofort Erste Hilfe leisten würden. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Laut dem „Monitor Reanimation 2025“ der ADAC Stiftung liegt die Überlebenschance aktuell bei nur rund elf Prozent, wenn ein Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb einer Klinik auftritt.
Minuten entscheiden über Leben und Tod
Ein zentrales Problem: Viele trauen sich nicht, beherzt einzugreifen. Schon nach vier Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen steigt die Gefahr dauerhafter Hirnschäden deutlich an. Gleichzeitig brauchen Rettungskräfte im Durchschnitt sieben Minuten, um am Einsatzort einzutreffen – in ländlichen Regionen oft noch länger.
Fehlendes Wissen als größte Hürde
Die Untersuchung zeigt außerdem, dass etwa drei Viertel der Bevölkerung keine aktuellen Kenntnisse zur Reanimation haben. 37 Prozent der Befragten geben an, sich im Ernstfall keine Hilfe zuzutrauen. Auch der Umgang mit Defibrillatoren bereitet vielen Sorgen – rund 75 Prozent fühlen sich unsicher bei der Bedienung.
Häufiger als gedacht
Jährlich sind in Deutschland etwa 136.000 Menschen von einem plötzlichen Herzstillstand betroffen. Im letzten Jahr wurden knapp 70.000 Fälle außerhalb von Kliniken reanimiert. Neun Prozent der befragten Bürger gaben an, bereits einmal in ihrem Leben Erste Hilfe bei einem Herzstillstand geleistet zu haben. Die Wahrscheinlichkeit, in eine solche Situation zu geraten, ist also durchaus hoch.
Eine Kultur der Wiederbelebung
„Wer im Ernstfall handelt, gibt nicht nur einem Menschen eine zweite Chance, sondern macht unsere Gemeinschaft stärker“, betont Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. Ziel müsse es sein, eine „Kultur der Wiederbelebung“ zu schaffen – ein gesellschaftliches Selbstverständnis, im Notfall sofort zu helfen.