Leqembi kommt nach Deutschland: Neue Hoffnung für Alzheimer-Patient*innen im Frühstadium
- Redaktion Mittagsmagazin
- 25. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Mit Leqembi, dessen Wirkstoff den Namen Lecanemab trägt, eröffnet sich ein neuer therapeutischer Weg für Menschen mit Alzheimer. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Ab dem 1. September 2025 wird das Präparat in Deutschland verschreibbar sein. Zwar heilt es die Krankheit nicht, doch es kann den Verlauf im Frühstadium spürbar verlangsamen.
Nur wenige profitieren
In Deutschland leben rund eine Million Menschen mit Alzheimer-Demenz. Von ihnen kann lediglich etwa ein Prozent von der neuen Therapie profitieren. Der Grund: Lecanemab wirkt nur, wenn die Krankheit sich noch in einer sehr frühen Phase befindet – und genau diese ist oft schwer festzustellen.
Strenge Voraussetzungen
Ob eine Patient*in für die Behandlung infrage kommt, muss in jedem Einzelfall geprüft werden. Ein entscheidender Nachweis sind die typischen Ablagerungen im Gehirn, die für Alzheimer charakteristisch sind. Zudem darf die Therapie nur bei Menschen eingesetzt werden, die bestimmte genetische Voraussetzungen erfüllen. Dafür ist ein Gentest notwendig, um das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen möglichst gering zu halten.
Erwartungen der Fachwelt
Neurolog*innen hatten lange auf ein Präparat wie dieses gehofft. Thomas Duning, Chefarzt am Klinikum Bremen-Ost, ordnet die Bedeutung so ein: „Das ist ein echter Gamechanger, weil jetzt das erste Mal ein kausaler oder krankheitsmodifizierender Ansatz da ist.“
Hürden im Gesundheitssystem
Trotz aller Hoffnungen sieht Duning Probleme in der praktischen Umsetzung „Das ist ein Riesenproblem." Die bestehenden Strukturen im deutschen Gesundheitswesen seien für eine breite Anwendung nicht ausreichend ausgelegt. Viele Fachärzt*innen seien bereits überlastet. Nach Einschätzung Dunings wäre eigentlich eine spezialisierte Ambulanzstruktur in den Krankenhäusern nötig, um die Therapie langfristig tragfähig zu machen.