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Offenheit zählt: Wie ihr eure Kinder in ihrer sexuellen Identität unterstützen könnt

Unsere Gesellschaft wird immer offener gegenüber verschiedenen Lebensformen und sexuellen Orientierungen.


Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.


Doch wie erleben Kinder ihre eigene Identität? Und wie können Eltern sie dabei unterstützen?


Wann entdecken Kinder ihre sexuelle Orientierung?


Kinder denken nicht in festgelegten Kategorien wie hetero, homo, bi oder pansexuell – oft wissen sie gar nicht, dass es solche Begriffe gibt. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt: Ein Viertel der 9- bis 10-Jährigen verstand Fragen zur sexuellen Orientierung überhaupt nicht.


Trotzdem spüren viele Kinder bereits früh, zu wem sie sich hingezogen fühlen. Schon im Kindergarten verlieben sich einige zum ersten Mal – ganz unabhängig davon, ob sie das bewusst einordnen können oder nicht.


Wie können Eltern das Thema ansprechen?


Kinder direkt nach ihrer sexuellen Orientierung zu fragen, kann überfordern. Viel hilfreicher sind natürliche, ehrliche Gespräche im Alltag – auf dem Weg zur Schule, beim Autofahren oder beim Spazierengehen. Eltern könnten beiläufig nach Freund:innen fragen oder behutsam Themen ansprechen, die Kinder gerade beschäftigen:

👉 „Gibt es jemanden, den du besonders gern magst?“

👉 „Was bedeutet für dich eine gute Partnerschaft?“


ABER: Es gibt keine Pflicht, dass Kinder ihre Gefühle mit den Eltern teilen müssen. Aber wenn sie es tun, ist das ein Zeichen von großem Vertrauen.


Warum ist eine offene Haltung wichtig?


Studien zeigen, dass Kinder, die sich in ihrem Umfeld sicher und akzeptiert fühlen, deutlich seltener unter psychischen Belastungen leiden. Gerade queere Jugendliche haben ein höheres Risiko für seelische Krisen – laut US-Gesundheitsministerium ist die Suizidrate unter LSB-Teenagern fünfmal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.


Offene Gespräche helfen nicht nur, sondern können auch ein frühes, positives Coming-out erleichtern. Je selbstverständlicher in der Familie über Gefühle und Identität gesprochen wird, desto stabiler entwickeln sich Kinder emotional.


Was Eltern konkret tun können


  • Bedingungslose Liebe zeigen: Sag deinem Kind, dass du es genauso liebst, wie es ist – auch wenn das selbstverständlich klingt.

  • Offen für alle Möglichkeiten sein: Gehe nicht automatisch davon aus, dass dein Kind heterosexuell ist. Sätze wie „Wenn du mal eine Freundin hast …“ können Druck aufbauen, wenn das Kind sich eigentlich zu Jungs hingezogen fühlt.

  • Stereotype vermeiden: „Mädchen sind brav“ oder „Jungs weinen nicht“ – solche Aussagen schränken Kinder unnötig ein.

  • Individuelle Bedürfnisse beachten: Jedes Kind ist anders – manche sprechen offen über Gefühle, andere brauchen mehr Zeit. Respektiere das Tempo deines Kindes.


Vielfalt als Chance


Jedes Kind erlebt seine Identität auf eine ganz eigene Weise. Manche merken früh, zu wem sie sich hingezogen fühlen, andere brauchen länger, um das für sich zu verstehen. Eltern müssen nicht alle Antworten haben – aber sie können mit Offenheit, Geduld und Unterstützung einen sicheren Raum schaffen. Und wenn Unsicherheiten auftauchen, gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die weiterhelfen können. Denn am Ende zählt vor allem eins: Dass Kinder sich geliebt und angenommen fühlen – so, wie sie sind. 💛

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