Studie zeigt: Warum Erfolgschancen bei Prüfungen von der Tageszeit abhängen
- Redaktion Mittagsmagazin

- 25. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ob bei der Uni-Prüfung oder im Bewerbungsgespräch – der Zeitpunkt der Bewertung kann maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Das zeigt eine Studie aus Italien. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Spitzenzeiten am Vormittag
Die Studie zeigt deutlich, dass zwischen 11 und 13 Uhr die Wahrscheinlichkeit, eine Prüfung zu bestehen, am höchsten ist. Dagegen sind die Erfolgsaussichten in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag deutlich geringer. „Wir glauben, dass sich dieses Muster auch auf Vorstellungsgespräche oder andere Bewertungsprozesse ausweiten könnte“, erklärt Carmelo Mario Vicario, der Leiter der Untersuchung an der Universität Messina.
Umfangreiche Datenbasis und klare Kriterien
Für die Auswertung untersuchte das Forscherteam die Leistungen von über 19.000 Studierenden, die von 680 Prüfern bewertet wurden. Analysiert wurden dabei mehr als 1.200 Kurse aller Abschlussniveaus über einen Zeitraum von Oktober 2018 bis Februar 2020. Interessanterweise wurden die Prüfungen aus der Corona-Zeit ausgeschlossen, da viele davon online stattfanden. Die Studie konzentrierte sich somit gezielt auf klassische Präsenzprüfungen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht.
Einfluss von Tageszeit und Schwierigkeitsgrad
Neben der Uhrzeit wurde auch der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen berücksichtigt. In Italien sind mündliche Prüfungen oft nicht einheitlich geregelt, spielen aber eine wichtige Rolle im Studienverlauf. Im Durchschnitt lag die Bestehensquote bei 57 Prozent. Die niedrigsten Quoten wurden dabei sowohl frühmorgens um 8 Uhr als auch gegen 16 Uhr verzeichnet.
Parallelen aus anderen Bereichen
Ähnliche Effekte der Tageszeit sind bereits aus anderen Studien bekannt. So ergab eine Untersuchung aus Israel von 2011, dass Richter:innen zu Tagesbeginn oder nach Pausen eher dazu neigen, Bewährungsanträge zu genehmigen.
Der Grund könnte in einer sogenannten „Entscheidungsmüdigkeit“ liegen: Je länger der Arbeitstag dauert, desto eher entscheiden sich Menschen dafür, am Status quo festzuhalten. Im Fall der Richter bedeutet das, Bewährungsanträge abzulehnen und Straftäter in Haft zu belassen.
Diese Ergebnisse der Studie stammen aus der Analyse von über 100.000 mündlichen Prüfungen

