"Tradwives" im Netz: Warum junge Frauen in Deutschland mehr Gleichberechtigung statt alte Rollenbilder wollen
- Redaktion Mittagsmagazin

- 22. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Obwohl Influencerinnen, die ein traditionelles Frauenbild propagieren – sogenannte „Tradwives“ – in sozialen Netzwerken eine große Reichweite erzielen, spiegelt sich dieses Ideal nur bei wenigen jungen Frauen in Deutschland wider. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Laut einer aktuellen Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) teilt lediglich rund jede fünfte Frau im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ähnliche Ansichten über Weiblichkeit, Familie und Fürsorgearbeit.
Wer sich stärker mit traditionellen Werten identifiziert
Die Studie zeigt, dass besonders Frauen, die sich selbst als religiös einschätzen, häufiger ein traditionelles Rollenverständnis vertreten. Auch verheiratete Frauen und Mütter neigen eher zu solchen Vorstellungen. Zudem lässt sich ein Zusammenhang mit dem Bildungsniveau erkennen: Frauen mit niedriger oder mittlerer formaler Bildung orientieren sich eher an traditionellen Leitbildern als Akademikerinnen.
Große Reichweite, geringe Wirkung
Trotz ihrer starken Präsenz in sozialen Medien bleibt der tatsächliche Einfluss der „Tradwife“-Bewegung auf das Leben junger Frauen in Deutschland begrenzt. Der Großteil der Befragten befürwortet vielmehr gleichberechtigte Rollen zwischen den Geschlechtern und sieht Partnerschaften auf Augenhöhe als erstrebenswert an.
Grundlage der Untersuchung
Für die Analyse nutzte das BiB Daten der familiendemografischen Studie FReDA (Family Research and Demographic Analysis). Befragt wurden insgesamt 2.709 Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren. Die Datenerhebung fand in den Jahren 2021 und 2023 statt.

