Ängste bei Kindern: Wie du einfühlsam helfen und unterstützen kannst
- Redaktion Mittagsmagazin
- 19. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Wenn Kinder Angst haben, ist es wichtig, dass Eltern und Erzieher:innen verständnisvoll reagieren. Doch wie findet man die richtigen Worte, um ihnen Sicherheit zu geben?
Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.
Hier erfährst du, wie du ein ängstliches Kind mit einfachen Sätzen beruhigen kannst – denn Sprache hat eine enorme Kraft, gerade bei den Kleinen.
Warum Kinder Ängste haben – und warum das völlig normal ist
Ängste gehören zur kindlichen Entwicklung dazu und verändern sich je nach Alter. Sie kommen und gehen – und sind meist kein Grund zur Sorge. Hier ein Überblick darüber, welche Ängste in welchem Alter häufig auftreten:
Ab etwa einem Jahr: Unbekannte Geräusche oder fremde Menschen können beängstigend sein.
Zwischen zwei und vier Jahren: Angst vor Dunkelheit, Alleinsein oder bestimmten Tieren ist typisch.
Vier bis sechs Jahre: Fantasiewesen oder Monster unter dem Bett werden zur Herausforderung.
Sieben bis zehn Jahre: Schulthemen, Versagensängste und die Angst vor Bewertungen durch andere nehmen zu. Auch Fragen rund um Tod, Krankheit und Schuldgefühle können in diesem Alter belastend sein.
Nicht jedes Kind hat die gleiche Angst
Jedes Kind ist anders – manche sind furchtlos, andere besonders vorsichtig. Das ist völlig in Ordnung. Wenn du allerdings bemerkst, dass dein Kind außergewöhnlich ängstlich ist und die Angst seinen Alltag stark beeinträchtigt, kann es hilfreich sein, Unterstützung zu suchen. Manchmal stecken belastende Erlebnisse oder Traumata dahinter, die durch Gespräche mit Fachleuten besser bewältigt werden können.
9 Tipps, um Kinderängste einfühlsam zu begleiten
1. Ängste ernst nehmen
Kinder fühlen sich verstanden, wenn sie merken, dass ihre Gefühle akzeptiert werden. Es hilft, der Angst einen festen Platz zu geben – so, als wäre sie ein schwerer Schulranzen, den man zwischendurch ablegen darf. Eine "Angst-Auszeit" kann dabei helfen, Abstand zu gewinnen.
2. Sicherheit vermitteln
Wenn Kinder in ihrer Angst gefangen sind, brauchen sie das Gefühl, dass sie in Sicherheit sind. Einfache Sätze wie "Ich bin da, du bist sicher" und eine liebevolle Umarmung können Wunder wirken.
3. Ablenkung durch kleine Rituale
Meditative Beschäftigungen wie das Zählen von Bausteinen, Schritten oder Tieren helfen, den Fokus weg von der Angst zu lenken. Das steigert zudem die Konzentration.
4. Ängste verbildlichen
Frage dein Kind: "Wie sieht deine Angst aus?" Kann es die Angst mit einem Gegenstand vergleichen oder sie sogar malen? Das hilft, Gefühle greifbarer zu machen und ihnen die Bedrohlichkeit zu nehmen.
5. Die Angst zeichnen und besprechen
Lass dein Kind seine Angst auf Papier bringen und gemeinsam mit dir darüber sprechen. Fragen wie "Was genau macht dir Angst?" oder "Wie sieht die Angst für dich aus?" können dabei helfen, sie zu verarbeiten.
6. Positive Szenarien durchspielen
Wenn dein Kind Angst vor der Schule oder anderen neuen Situationen hat, besprecht gemeinsam, was alles Schönes passieren könnte. Vielleicht sind die anderen Kinder freundlich oder der Unterricht spannend? Eigene positive Erlebnisse aus der Kindheit können Mut machen.
7. Humor als Waffe gegen Angst
Manchmal hilft es, der Angst eine lustige Wendung zu geben. Was, wenn das Monster unter dem Bett eigentlich nur einen Spielgefährten sucht? So ein Perspektivwechsel kann Ängste auflockern.
8. Tief durchatmen
Achtsames Ein- und Ausatmen beruhigt – vor allem, wenn Mama oder Papa mitmachen. Eine einfache Atemübung kann Ängste reduzieren und das Nervensystem entspannen.
9. Erfolgserlebnisse nutzen
Erinnere dein Kind daran, was es schon alles geschafft hat! "Weißt du noch, als du nicht ohne Kuscheltier ins Bett wolltest? Und jetzt schläfst du schon ganz alleine!" Solche Rückblicke geben Selbstvertrauen.