Alarmierende Zahlen: Tausende melden Verdacht auf Behandlungsfehler
- Redaktion Mittagsmagazin

- 23. Apr.
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Eine Analyse der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass die Anzahl der vermuteten Behandlungsfehler im Jahr 2024 auf einem konstant hohen Niveau liegt. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Insgesamt meldeten sich 6.431 Versicherte bei der TK, weil sie einen medizinischen Fehler vermuteten – das entspricht dem zweithöchsten Stand innerhalb der letzten Dekade.
Todesfälle durch Fehlbehandlungen
Nach Angaben von TK-Vorstand Jens Baas handelt es sich bei den gemeldeten Vorfällen unter anderem um schwerwiegende Verwechslungen von Medikamenten, Eingriffe an falschen Körperregionen sowie fatale Fehler in der Pflege. Diese Zwischenfälle können im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.
Chirurgie und Zahnmedizin auffällig oft betroffen
Die Auswertung zeigt, dass vor allem in der Chirurgie besonders häufig Fehler vermutet wurden – sie machte 34 Prozent der Meldungen aus. Auch die Zahnmedizin und Kieferorthopädie lagen mit 18 Prozent auffällig hoch. Weitere betroffene Fachrichtungen sind Geburtshilfe und Gynäkologie (9 %), Allgemeinmedizin (7 %) sowie Orthopädie (6 %).
TK fordert: Fehler systematisch erfassen
Ein zentrales Problem sieht die TK in der fehlenden Transparenz: Derzeit werden medizinische Fehler meist nur dann dokumentiert, wenn Patientinnen und Patienten sie aktiv melden. TK-Chef Baas plädiert daher für eine verpflichtende Meldung aller Behandlungsfehler durch medizinische Einrichtungen, um systematische Schwächen im Gesundheitswesen besser erkennen und beheben zu können.


