Arbeiten trotz Rente: Immer mehr Senior:innen jobben aus finanzieller Not
- Redaktion Mittagsmagazin

- 8. Juni
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Die Anzahl der berufstätigen Personen über 67 Jahre in Deutschland ist auf einem historischen Höchststand. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts, auf die sich der "Stern" in Bezug auf eine parlamentarische Anfrage der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beruft, gingen im vergangenen Jahr mehr als 1,1 Millionen Rentner:innen einer Erwerbstätigkeit nach. Das entspricht einem Anstieg um 51.000 Personen gegenüber dem Vorjahr – ein bisher unerreichter Spitzenwert.
Vervierfachung der Zahlen
Im Rückblick zeigt sich eine deutliche Veränderung: Im Jahr 2004 lag die Zahl der arbeitenden Menschen ab 67 Jahren noch bei 288.000. Damit hat sich diese Gruppe bis heute nahezu vervierfacht. Im Vergleich dazu ist die gesamte Anzahl der Rentner:innen in Deutschland in demselben Zeitraum nur moderat gestiegen – von 19,6 Millionen im Jahr 2004 auf 21,4 Millionen im letzten Jahr.
Kontroverse um Rolle älterer Menschen
Eine öffentliche Diskussion entfachte jüngst CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann mit der Aussage, ältere Menschen in Deutschland würden zu wenig arbeiten. Diese Bemerkung stieß auf scharfe Kritik. BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht entgegnete: „Heute arbeiten so viele Rentner wie noch nie.“ Sie warf Linnemann vor, mit seiner Aussage ältere Menschen zu „verhöhnen“.
Freiwilligkeit oder finanzielle Notwendigkeit?
Wagenknecht betonte zwar, dass es grundsätzlich positiv sei, wenn Unternehmen die Erfahrung älterer Arbeitnehmer:innen stärker würdigen und nutzen. Doch sie machte auch deutlich, dass wirtschaftlicher Druck ein zentraler Grund für viele sei, weiterzuarbeiten: „Die Vervierfachung der Zahlen zeigt aber, dass Hunderttausende Senioren schlicht gezwungen sind, ihre schmalen Bezüge aufzubessern.“


