Arbeitszeit unter Druck: Ver.di-Chef warnt vor 13-Stunden-Tagen
- Redaktion Mittagsmagazin

- 2. Mai
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Zum Tag der Arbeit meldet sich Frank Werneke, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di, mit deutlicher Kritik an den arbeitszeitpolitischen Vorhaben von Union und SPD zu Wort. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Er warnt vor dramatischen Folgen, sollte das Vorhaben der beiden Parteien umgesetzt werden: „Damit werden 13 Stunden Arbeit am Stück möglich und rechtlich zulässig“, so Werneke laut einer Mitteilung. Diese Ausweitung der möglichen täglichen Arbeitszeit sei ein direkter Angriff auf den Arbeitsschutz. Die körperliche und psychische Belastung für Beschäftigte in Deutschland würde dadurch „unerträglich“.
Weg von der Tagesgrenze – hin zur Wochenregelung
Union und SPD beabsichtigen laut ihrem Koalitionsvertrag, die tägliche Höchstarbeitszeit zugunsten einer wöchentlichen Obergrenze zu lockern. Zwar soll dabei laut Vertrag der Arbeitsschutz nicht ausgehöhlt und bestehende Regelungen zur Ruhezeit beibehalten werden, dennoch sehen Kritiker darin eine Gefährdung bewährter Standards.
Druck auf Beschäftigte nimmt zu
Besonders Beschäftigte in körperlich oder zeitlich stark belastenden Berufen sieht Werneke von dieser möglichen Änderung betroffen: „Abertausende Beschäftigte im Handel, in der Paketzustellung, der Logistik, der Pflege und in vielen anderen Bereichen werden massiv unter Druck gesetzt.“ Der Gewerkschaftsvorsitzende warnt davor, dass hinter dem Schlagwort „Bürokratieabbau“ in Wirklichkeit zentrale Schutzrechte ausgehöhlt werden könnten.
Fakten zur aktuellen Arbeitssituation
Dem Eindruck, in Deutschland werde zu wenig gearbeitet, widerspricht Werneke deutlich. „Die Beschäftigten schieben 600 Millionen Überstunden vor sich her und können sie wegen der Arbeitsbelastung nicht abbauen“, betont er. Auch aus Reihen der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, kam bereits deutliche Kritik an den Plänen der Koalition.
Wirtschaft sieht Vorteile in Reform
Im Gegensatz zur Gewerkschaft zeigt sich der Handelsverband Deutschland (HDE) offen für die vorgeschlagenen Änderungen. HDE-Präsident Alexander von Preen bezeichnete sie als „Win-Win-Situation“ und verwies darauf, dass auch viele Beschäftigte „mehr Flexibilität“ wünschten.


