Bahnchef tritt ab: Lutz verlässt Posten vorzeitig – Sanierungsplan läuft ohne ihn weiter
- Redaktion Mittagsmagazin

- 14. Aug.
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Der bisherige Vorstandsvorsitzende Richard Lutz verlässt seinen Posten früher als geplant. Während seiner Amtszeit geriet das Unternehmen immer wieder in die Schlagzeilen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Politiker:innen forderten mehrfach eine Aufspaltung des Konzerns. Besonders ins Gewicht fiel zuletzt der marode Zustand des Schienennetzes, der zu massiven Einschränkungen führte. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr sank von 78,5 Prozent im Jahr 2017 auf nur noch 62,5 Prozent im vergangenen Jahr.
Anhaltende Probleme ohne sichtbare Lösung
Bisher gibt es keine deutlichen Fortschritte. Auch finanziell steht die Deutsche Bahn unter Druck: Seit Jahren schreibt der bundeseigene Konzern Verluste. Im Koalitionsvertrag hatte die neue Bundesregierung angekündigt, den Vorstand und den Aufsichtsrat neu aufzustellen – mit weniger Strukturen und mehr fachlicher Expertise. Dieser Umbau ist nun in vollem Gange.
Lutz’ Sanierungsplan – ein Projekt ohne ihn
2024 stellte Lutz ein umfassendes Reformprogramm vor, das innerhalb von drei Jahren Betrieb, Infrastruktur und wirtschaftliche Lage stabilisieren sollte. Geplant sind unter anderem der Abbau mehrerer tausend Arbeitsplätze und rund 40 grundlegende Sanierungen besonders wichtiger Strecken. Das Ende des Projekts im Jahr 2027 wird Lutz nun nicht mehr aus dem Chefsessel miterleben.
Altlasten über Jahrzehnte
Die Ursachen der aktuellen Krise liegen nicht allein bei Lutz. Schon seine Vorgänger konnten gemeinsam mit verschiedenen Verkehrsminister:innen keine nachhaltige Trendwende herbeiführen. Über viele Jahre hinweg wurde zu wenig Geld in Wartung, Sanierung und Ausbau investiert – mit den heutigen Problemen als Folge.
Wer übernimmt die Führung?
Noch steht nicht fest, wer Lutz’ Nachfolge antreten wird. In den vergangenen Monaten kursierten jedoch mehrere Namen, darunter der frühere Bundesfinanzstaatssekretär Jörg Kukies (SPD) und Evelyn Palla, derzeit Chefin von DB Regio.


