Dönerstreik bei Birtat: Beschäftigte kämpfen für mehr Lohn und Tarifverträge
- Redaktion Mittagsmagazin

- 4. Aug.
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Jeden Tag werden in Deutschland unzählige Döner verkauft – ein beträchtlicher Teil davon enthält Fleisch der Firma Birtat. Doch seit einigen Wochen herrscht vor dem Betrieb im baden-württembergischen Murr bei Ludwigsburg keine Ruhe. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Beschäftigte demonstrieren lautstark für ihre Rechte. Mit Warnwesten und Trommeln fordern sie bessere Löhne und einen Haustarifvertrag.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) berichtet, dass die Geschäftsführung des Unternehmens bislang nicht auf die Forderungen eingegangen sei.
Stillstand nach gescheiterten Gesprächen
Im März hatten Tarifkommission und Unternehmensleitung erstmals verhandelt. Doch nach mehreren Treffen kam es Anfang Juli zum Abbruch der Gespräche. Seitdem herrsche weitgehend Funkstille, erklärt NGG-Verhandlungsführerin Magdalena Krüger: Die Birtat-Führung habe damals klargemacht, dass sie einen Tarifvertrag kategorisch ablehne, erklärt sie. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen vor, sich komplett zu verweigern. Nun wollen die Beschäftigten ihren Druck erhöhen.
Forderungen der Belegschaft
Vor rund eineinhalb Jahren begann die Belegschaft, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Auch ein Betriebsrat wurde inzwischen gegründet. Seit Februar kämpfen die etwa 115 Beschäftigten für eine finanzielle Verbesserung.
Die NGG fordert eine monatliche Erhöhung um 375 Euro, um die Mitarbeitenden zu entlasten. Langfristig strebt sie jedoch ein transparentes Entgeltsystem ohne Diskriminierung und ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro an.
Mögliche Auswirkungen auf Verbraucher:innen
Sollte es zu längeren Streiks kommen, könnte das auch die Versorgungslage beeinflussen. Expert:innen halten es für möglich, dass einige Imbissbuden in der Folge weniger Dönerfleisch erhalten. Bereits in der Vergangenheit gab es Befürchtungen, dass der Preis für einen Döner die 10-Euro-Marke überschreiten könnte.
Steigende Kosten in der Branche
Der Hintergrund dieser Entwicklung liegt nicht nur in höheren Personalkosten. Auch Rindfleisch, Energie und andere Rohstoffe sind laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen in den letzten Monaten deutlich teurer geworden.
Nach eigenen Angaben beliefert Birtat Tausende Imbisse und erreicht jeden Monat über 13 Millionen Verbraucher:innen. Der Mutterkonzern Meat World erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro.


