Energiewende: Katherina Reiche will Kosten senken, SPD warnt vor Wachstumsbremse
- Redaktion Mittagsmagazin

- 15. Sept.
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Bundeswirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche kündigte in Berlin Maßnahmen an, um die Energiewende bezahlbarer zu machen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Im Rahmen der Vorstellung eines Monitoring-Berichts betonte die CDU-Politikerin die Bedeutung von Stabilität und Wirtschaftskraft: „Damit sie gelingt, müssen Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort ins Zentrum rücken.“
Überproduktion und Förderung
Reiche wies darauf hin, dass derzeit erhebliche Mengen erneuerbarer Energie ungenutzt blieben – trotz staatlicher Unterstützung. Besonders im Bereich Solarstrom komme es in Spitzenzeiten zu Überschüssen. Gleichzeitig sei die Installation privater Solaranlagen mit Speichersystemen für Verbraucher:innen bereits rentabel, weshalb Förderungen nicht länger notwendig seien.
Prognosen zum Stromverbrauch
Ein zentrales Thema im Bericht sind die Vorhersagen für den künftigen Energiebedarf. Für das Jahr 2030 wird ein Verbrauch von 600 bis 700 Terawattstunden erwartet. Derzeit liegt der Wert bei etwa 510 Terawattstunden. Reiche geht davon aus, dass die Entwicklung eher am unteren Rand der Prognosen verlaufen könnte, da Industrie, Verkehr und Gebäudesektor bei Elektrifizierung, Elektromobilität und Wärmepumpen hinter den Zielen zurückbleiben.
Streitpunkt innerhalb der Koalition
Die Einschätzung der Ministerin stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. SPD-Fraktionsvize Armand Zorn mahnte eine vorausschauendere Planung an: „Wir brauchen weiterhin ein Energiesystem, in dem der Ausbau dem Bedarf vorausgeht. Das Energiesystem darf in zehn Jahren nicht die Wachstumsbremse der deutschen Wirtschaft sein.“
Auch Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) äußerte Bedenken. Seiner Ansicht nach müsse der Energiebedarf, insbesondere in den Bereichen Gebäude und Verkehr, deutlich ansteigen, um die Klimaziele zu erreichen: „Wir dürfen uns keinesfalls künstliche Hürden bei der soliden Versorgung mit erneuerbarer Elektrizität für Industrie, Verkehr und Wärme aufbauen.“


