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Falscher Polizist, echter Mut: Rentner überlistet Betrüger und verhindert 40.000-Euro-Abzocke

In Dresden gelang einem 75-jährigen Pensionär ein entscheidender Schlag gegen eine Betrügerbande, die versucht hatte, ihm 40.000 Euro abzunehmen. Mehr dazu in unserem Format "Stories - Die unglaublichsten Geschichten".


Bei der fingierten Übergabe des Geldes wurde ein 54-jähriger Mann festgenommen, der in Deutschland lebt und für die Anrufe verantwortlich sein soll.


So funktioniert der typische Schockanruf


Viele Senioren in Deutschland werden Opfer von Anrufen, bei denen sich die Täter als Polizisten ausgeben. Sie behaupten, ein naher Angehöriger habe einen schweren Unfall verursacht und müsse nun mit einer hohen Kaution aus der Haft befreit werden. Doch Kautionszahlungen sind in deutschen Strafverfahren gar nicht üblich.


Wolfgang Bernstein durchschaut die Masche


Der Rentner aus Dresden erinnert sich genau: „Erst hatte ich den falschen Polizisten dran, dann eine kaum verständliche Frauenstimme, die mich, ihren Papa um Hilfe anflehte. Es wurde gleich nach Bargeld und Wertsachen im Haus gefragt.“ Als ehemaliger Lokführer ließ sich Bernstein nicht so leicht täuschen.


Mit Geschick Zeit gewinnen und Polizei alarmieren


Die Betrüger versuchen, ihre Opfer möglichst lange am Telefon zu halten. Bernstein erzählt: „Ich sagte, ich muss in den Keller, um nach meinen Wertsachen zu schauen, mein Telefon hätte aber ein Kabel.“ So gelang es ihm, den Anrufer zu beschäftigen und heimlich die Polizei per Handy zu informieren.


Der falsche Richter wird direkt vor Ort festgenommen


Der Rentner wurde aufgefordert, die angeblichen 40.000 Euro zum Amtsgericht Dresden zu bringen und einem „Richter“ zu übergeben. „Das habe ich abgelehnt, weil meine Frau ja pflegebedürftig ist, außerdem lag die Polizei schon auf der Lauer“, berichtet Bernstein. Die Betrüger schickten daraufhin einen vermeintlichen Richter zum Haus des Rentners – dort wurde dieser sofort von der Polizei festgenommen.


Urteil nach sechs Monaten Untersuchungshaft


Am Montag stand der 54-jährige Daniel K. nach sechs Monaten in Untersuchungshaft vor Gericht und gab ein Geständnis ab. Der arbeitslose Gabelstaplerfahrer aus Frankfurt am Main hatte laut eigener Aussage nur einmal für die Bande gearbeitet und sollte dafür 1000 Euro erhalten. Das Gericht verurteilte ihn zu 18 Monaten Haft auf Bewährung.


Ehrenamtlicher Rentenberater warnt vor Betrügern


Für Wolfgang Bernstein ist das Urteil eine Genugtuung: „Ich arbeite noch ehrenamtlich als Rentenberater, dort warne ich auch ständig vor diesen Betrügern.“ Seine Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und solche Anrufe nicht unüberlegt zu glauben.

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