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Kleiner Griff, große Hoffnung: Wie Frühchen Chloe den Start ins Leben meistert

Sie ist kaum größer als eine Handfläche – und doch entfaltet sich in diesem kleinen Wesen eine enorme Kraft: Chloe, ein Frühchen, schlingt ihre winzigen Finger fest um die Fingerkuppe ihres Vaters. Ein Reflex, ein Lebenszeichen, ein berührender Moment, der zeigt: Sie kämpft. Mehr dazu in unserem Format "Stories - Die unglaublichsten Geschichten".


Sie ist kaum größer als eine Handfläche – und doch entfaltet sich in diesem kleinen Wesen eine enorme Kraft: Chloe, ein Frühchen, schlingt ihre winzigen Finger fest um die Fingerkuppe ihres Vaters.  (Foto: Dave Alcock / SWNS)

Ein schwerer Start ins Leben


Chloe ist inzwischen sechs Wochen alt. Doch ihr Alltag ist immer noch geprägt vom Überlebenskampf. Tag für Tag wird um jedes Gramm, um jeden Atemzug gerungen. Das Mädchen wird im Queen’s Medical Centre in Nottingham betreut – genau dort, wo ihre Mutter Sarah (35) normalerweise selbst als Krankenschwester arbeitet. Sie kennt die Herausforderungen, sie kennt die Abläufe – und doch ist diesmal alles anders.


Der Vater staunt noch immer


Auch Vater Dave (35), der Marketing-Manager, steht vor einer vollkommen neuen Realität. Auf einem Foto sieht man, wie winzig Chloe ist – ihre Hand umklammert seine Fingerspitze.

„Es war Wahnsinn. Ein 15 Wochen zu früh geborenes Baby zu sehen und sie in der Hand zu halten – sie wog weniger als ein Beutel Zucker. Man muss sich mal vorstellen, dass sie irgendwann nochmal ein richtiger Mensch wird.“

Der Gedanke, dass Chloe eines Tages gesund nach Hause kommen könnte, wirkt noch surreal. Und doch gibt es Hoffnung – wenn alles gut läuft, darf sie im Juni das Krankenhaus verlassen.


Eine Mutter zwischen Fachwissen und Angst


Sarah ist erfahren im Umgang mit Frühchen. Doch die eigene Tochter in dieser Situation zu sehen, war eine ganz andere Dimension: „Das war ein Wunder. Ich hatte solche Angst, dass Chloe zu früh auf die Welt kommen würde, und ich wollte sie einfach nicht verlieren.“ Auch für Dave war vieles neu. Seine Partnerin erklärte ihm geduldig, was gerade passierte: „Von vielen Dingen, die wir tun mussten, hatte ich keine Ahnung. Ich bin froh, dass Sarah da war, um mir zu erklären, was abgeht.“


Ein Kampf gegen alle Widrigkeiten


Am 17. März wurde Chloe per Notkaiserschnitt geboren. Ihre Mutter hatte plötzlich Wehen bekommen und wurde in das Krankenhaus gebracht, in dem sie selbst arbeitet. Die erste Zeit war ein Drahtseilakt: Atemprobleme, Nierenversagen, eine schwere Blutvergiftung – alles in den ersten Lebenswochen.


Ein globales Phänomen – mit steigender Tendenz


Frühgeburten sind keine Seltenheit: Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit jedes zehnte Baby zu früh geboren. Das entspricht etwa 15 Millionen Kindern pro Jahr. In Industrienationen wie Deutschland nimmt die Zahl weiter zu – mit dem zunehmenden Alter der Mütter steigt auch das Risiko. 2023 lag die Rate in Deutschland bei 8,6 Prozent.

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