Früher Grippebeginn: Neue Virusvariante treibt Infektionszahlen deutlich nach oben
- Redaktion Mittagsmagazin

- 27. Nov.
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Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) setzt die diesjährige Influenzawelle ungewöhnlich früh ein. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum – dazu zählen neben der EU auch Island, Norwegen und Liechtenstein – wird ein Anstieg der Erkrankungszahlen verzeichnet, der rund drei bis vier Wochen vor dem üblichen Saisonbeginn liegt.
Neue Virusvariante breitet sich aus
Die Risikoanalyse der Behörde macht vor allem eine neu identifizierte Form des Influenzavirus für die rasche Ausbreitung verantwortlich: den Typ A(H3N2) der Subklade K. Diese Variante scheint derzeit dominierend zu sein und beeinflusst maßgeblich das Infektionsgeschehen.
Auch in Deutschland meldet das Robert Koch-Institut erste Fälle. Bis Mitte November wurden hierzulande zwar nur wenige Infektionen registriert, doch auch darunter befindet sich der neue Virusstamm A(H3N2).
Höhere Ansteckungsgefahr erwartet
Erste wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Subklade K deutlich infektiöser ist als bisher verbreitete Influenzaformen. Fachleute gehen deshalb davon aus, dass die Zahl der Erkrankten in dieser Saison etwa ein Fünftel über dem Durchschnitt einer üblichen Grippewelle liegen könnte.
Warum das Immunsystem schlechter reagiert
Die Virologin Ulrike Protzer von der Technischen Universität München erklärt die Entwicklung mit auffälligen Veränderungen im Erbgut des neuen Virus. Die genetischen Unterschiede im Vergleich zu früheren H3N2-Stämmen seien so markant, dass die körpereigene Abwehr weniger effektiv darauf reagieren könne. „Unsere Immunantwort kann das Virus einfach nicht so gut erkennen und es deshalb auch nicht so gut abwehren“, so Protzer.


