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Hausärztemangel spitzt sich zu: Immer mehr Praxen schließen – Versorgung steht auf dem Prüfstand

Eine aktuelle Studie, durchgeführt im Auftrag der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der Universität Marburg, zeigt deutlich: Das Netz der hausärztlichen Versorgung steht vor einer ernsthaften Belastungsprobe. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Rund ein Viertel der befragten Ärztinnen und Ärzte – insgesamt knapp 3.700 – plant, in den kommenden fünf Jahren aus dem Beruf auszusteigen. Und selbst diejenigen, die bleiben, beabsichtigen, ihre wöchentliche Arbeitszeit durchschnittlich um zwei Stunden zu verringern.


Nachwuchsmangel verschärft die Situation


Schon heute sind bundesweit mehr als 5.000 Hausarztpraxen verwaist. Angesichts der geringen Zahl an nachrückenden Mediziner*innen, wird sich laut Studie diese Versorgungslücke innerhalb der nächsten Jahre sogar verdoppeln. Es droht also ein deutliches Ungleichgewicht zwischen dem medizinischen Bedarf und dem verfügbaren Angebot.


Versorgungslage muss nicht zwangsläufig schlechter werden


Trotz dieser alarmierenden Zahlen sieht die Bertelsmann Stiftung auch Chancen, um gegenzusteuern. Entscheidend sei dabei, wie effizient die zur Verfügung stehende Arbeitszeit genutzt werde. "Wichtig wird sein, wie viel Zeit dem Hausarzt und der Hausärztin effektiv für die Arbeit am Patienten zur Verfügung steht. Hier gilt es, bislang ungenutzte Potenziale zu heben", sagt Uwe Schwenk, Experte der Bertelsmann Stiftung.


Zukunftsfähige Lösungen gefordert


Schwenk betont, dass Digitalisierung im Gesundheitswesen kein optionaler Schritt mehr sei, sondern zur Grundvoraussetzung funktionierender Versorgung werde. Ziel müsse es sein, überflüssige Arztbesuche zu vermeiden, digitale Werkzeuge effektiv einzusetzen und neue Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit zu etablieren. Nur so könne das System langfristig entlastet und dennoch aufrechterhalten werden.

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