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Igel in Gefahr: Warum Mähroboter nachts zu tödlichen Fallen werden

Was als praktische Gartenhilfe gedacht ist, kann für Wildtiere zur tödlichen Falle werden. Automatische Rasenmäher, die selbstständig über das Gras rollen, sind mittlerweile in vielen Haushalten im Einsatz – oft rund um die Uhr. Doch besonders nachts stellen sie ein ernsthaftes Risiko für bestimmte Tiere dar, vor allem für Igel. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Stachelkugel hilft nicht gegen Maschinen


Igel haben ein einfaches, aber in der Natur effektives Schutzverhalten: Bei Gefahr rollen sie sich blitzschnell zu einer stacheligen Kugel zusammen. Während dieses Verhalten gegenüber natürlichen Feinden oft erfolgreich ist, versagt es im Angesicht der Maschinen. Statt zu fliehen, bleiben sie bewegungslos – und geraten dadurch unter die rotierenden Klingen der Mähroboter. Laut Julia Stubenbord, der Tierschutzbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, ist die Zahl der verletzten oder getöteten Igel seit dem Aufkommen dieser Geräte deutlich gestiegen.


Forderung nach nächtlichen Ruhezeiten


Um die Tiere besser zu schützen, fordern Tierschutzorganisationen wie der BUND sowie Forscher:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Einschränkungen im Einsatz der Geräte. Konkret sprechen sie sich für ein Verbot des nächtlichen Mähens aus – genau zu der Zeit, in der Igel aktiv sind und sich in Gärten bewegen.


Bedrohte Art im heimischen Garten


Der Braunbrustigel, eine bei uns heimische Art, steht bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste in Deutschland. International gilt er laut der Weltnaturschutzunion IUCN als "potenziell gefährdet". Die zunehmenden Verletzungen durch Gartentechnik könnten seinen Bestand weiter unter Druck setzen.


Mehr Natur im Garten – weniger Technik


Wer auf einen Mähroboter verzichtet, leistet nicht nur einen Beitrag zum Schutz der Igel. Auch andere Tiere wie Amphibien, Insekten und Kleinsäuger profitieren von naturnäheren Gärten. Ein wilder, blühender Rasen fördert die Biodiversität und macht den Garten zu einem lebendigen Rückzugsort für viele Arten.

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