Kinderrechte: Verbände fordern konsequentes und sozial gerechtes Klimaschutzprogramm

Ein Zusammenschluss von insgesamt 24 Organisationen aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie aus der Kinderrechtsarbeit mahnt die Bundesregierung zu deutlich entschlosseneren Schritten in der Klimapolitik. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.

In ihrer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Erklärung betonen die Initiator*innen, dass Klimaschutz auch als Maßnahme gegen soziale Ungleichheit, Armutsrisiken und Zukunftsängste verstanden werden müsse. Bis zum Jahresende solle daher ein Konzept vorgelegt werden, das sowohl die Klimaziele für 2040 sicherstellt als auch das 1,5-Grad-Ziel konsequent berücksichtigt.

Verkehr im Fokus

Ein besonderer Handlungsbedarf bestehe, so das Bündnis, im Bereich Verkehr – einem Sektor, der nach Einschätzung der Verbände bislang besonders hohe Emissionen verursache. Gefordert werden unter anderem eine umfassende Modernisierung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen: 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Parallel müsse der Ausbau erneuerbarer Energiequellen erheblich beschleunigt werden, während staatliche Unterstützung für umweltschädliche LNG-Infrastruktur beendet werden solle.

Kinderrechte und Klimapolitik

Die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, unterstreicht in der Erklärung die besondere Betroffenheit junger Menschen durch Umweltbelastungen. Sie verweist auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das festhält, dass unzureichender Klimaschutz zukünftige Grund- und Freiheitsrechte einschränken könne. „Gerade deshalb muss die deutsche Bundesregierung gemäß den Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention das Recht der Kinder auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt wesentlich umfangreicher als bisher in die nationale Gesetzgebung und das politische Handeln aufnehmen“, forderte Lütkes.

Veröffentlichung zum Tag der Kinderrechte

Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem das Deutsche Kinderhilfswerk, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend sowie das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“. Der Appell wurde im Vorfeld des Internationalen Tages der Kinderrechte am Donnerstag veröffentlicht.