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Kinderwunschmedizin in Deutschland: Wie sich Behandlungen, Erfolgschancen und Risiken seit 1997 verändert haben

Seit Ende der 1990er-Jahre hat die Reproduktionsmedizin in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Mehr als 430.000 Kinder kamen seither durch medizinisch unterstützte Befruchtung zur Welt. Das Deutsche IVF-Register beschreibt die heutige Situation so: "Heute sitzen in jeder deutschen Schulklasse ein bis zwei Kinder, die mit Hilfe der Kinderwunschmedizin gezeugt wurden".


Aktuelle Zahlen zur Behandlung


Umfang der Behandlungen

Für das Jahr 2024 weist die Statistik 134.281 durchgeführte Behandlungszyklen aus. Dabei befanden sich 69.890 Patientinnen in Therapie.


Erfolgsquoten

Die Chance, nach einem Embryotransfer schwanger zu werden, lag – laut Register – bei etwas über 30 Prozent. Die Geburtenrate pro Transfer lag 2023 bei 22,5 Prozent, was dem Vorjahreswert entspricht.


Langfristige Datenerhebung

Seit 1997 werden die Behandlungen elektronisch dokumentiert. Insgesamt summiert sich die Zahl der registrierten Maßnahmen inzwischen auf über 2,6 Millionen.


Einfluss des Alters


Jüngere Patientinnen mit höheren Erfolgschancen

Das Alter der werdenden Mutter ist für den Erfolg besonders entscheidend. Zwischen dem 30. und 34. Lebensjahr liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro Embryotransfer bei 39 Prozent, die Geburtenrate bei 30,9 Prozent.


Sinkende Raten bei älteren Frauen

Im Alter von 41 bis 44 Jahren reduziert sich die Schwangerschaftsrate auf 17,1 Prozent, und die Geburtenrate fällt auf 9,3 Prozent.


Gründe für unerfüllten Kinderwunsch


Mehr als die Hälfte der Ursachen liegt laut dem Register beim Mann – häufig wegen einer verminderten Spermienqualität. Dadurch ist der Einsatz von Spendersamen deutlich gestiegen: 2018 wurden 1.129 solche Behandlungen erfasst, 2023 bereits 3.177.


Rückgang von Mehrlingsgeburten


Erstmals lag der Anteil an Zwillings- oder Mehrlingsgeburten bei erfolgreichen Behandlungen im Jahr 2023 unter zehn Prozent. Zum Vergleich: 2017 waren es noch mehr als 20 Prozent. Der Trend hin zum Transfer nur eines einzelnen Embryos je Behandlung hat das Risiko von Mehrlingen und dadurch bedingten Frühgeburten spürbar gesenkt.

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