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Kita-Notstand: Deutschland fehlen 300.000 Plätze – jedes siebte Kind geht leer aus

In Deutschland besteht derzeit ein erheblicher Mangel an Kita-Plätzen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen rund 300.000 Plätze. Dies bedeutet, dass etwa jedes siebte Kind keinen Betreuungsplatz erhält.


Für das Jahr 2025 hatten die Eltern von 1,1 Millionen Kindern im entsprechenden Alter einen Platz in einer Kindertagesstätte angefragt. Tatsächlich konnte jedoch nur rund 800.000 Kindern eine institutionelle Betreuung angeboten werden.


Bedeutung für die Bildungschancen


"Gerade für Kinder aus bildungsfernen Haushalten ist der Besuch einer Kita entscheidend für den weiteren Bildungsweg", betont Wido Geis-Thöne, Bildungsökonom am IW.


Die frühkindliche Betreuung spielt demnach eine zentrale Rolle, insbesondere für Kinder, deren Eltern über weniger Bildungserfahrungen verfügen.


Unterschiede zwischen den Bundesländern


Die Versorgungslage variiert deutlich je nach Region. Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen, wo etwa 85.000 Plätze fehlen – mehr als in jedem anderen Bundesland. Auch im Verhältnis zur Kinderzahl zeigen sich große Unterschiede: In Rheinland-Pfalz und im Saarland gingen fast 19 Prozent der Kinder leer aus, in Nordrhein-Westfalen waren es knapp 18 Prozent.


Blick auf Ostdeutschland


"Im Osten dürfte angesichts der eingebrochenen Geburtenzahlen ein Abbau von Kitaplätzen unvermeidbar sein – allerdings ohne die Qualität der Betreuung zu verschlechtern", erklärt Geis-Thöne. Viele Einrichtungen in Ostdeutschland arbeiten derzeit mit zu großen Gruppen, was eine konstant hohe Betreuungsqualität erschwert.

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