Klimakrise spitzt sich zu: Erde steuert trotz Abkommen auf rund 2,8 Grad Erwärmung zu
- Redaktion Mittagsmagazin

- 4. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Nach aktuellen Einschätzungen der Vereinten Nationen befindet sich die Erde auf einem Kurs, der bis zum Ende des Jahrhunderts eine Temperaturzunahme von rund 2,8 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwarten lässt. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Das UN-Umweltprogramm (UNEP) warnt, dass die international vereinbarte Grenze von 1,5 Grad wahrscheinlich schon in den kommenden zehn Jahren überschritten wird.
Das eigentliche Ziel der Weltgemeinschaft, die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, soll helfen, die gravierendsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden. Doch der Abstand zwischen Anspruch und Realität wächst weiter.
Nationale Klimapläne – Hoffnung oder Selbsttäuschung?
Laut Berechnungen der UN-Expert:innen könnte sich die Erwärmung auf 2,3 bis 2,5 Grad einpendeln, wenn alle Länder ihre derzeitigen Klimaversprechen tatsächlich erfüllen. Im Jahr zuvor lag die Schätzung noch etwas höher – bei 2,6 bis 2,8 Grad.
Die kleine Verbesserung sei allerdings nicht das Resultat ehrgeizigerer Maßnahmen, sondern vor allem auf methodische Anpassungen in der Berechnung zurückzuführen, betont die UNEP. Hinzu komme, dass der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen den globalen Temperaturanstieg um etwa 0,1 Grad zusätzlich anheizen dürfte.
Das heißeste Jahr: 2024 setzt ein Warnsignal
Das Jahr 2024 markiert einen traurigen Rekord: Die Durchschnittstemperatur hat erstmals die Marke von 1,5 Grad überschritten. Noch gilt das Ziel formell nicht als verfehlt, da die Bewertung über mehrere Jahre hinweg erfolgt – doch die Vereinten Nationen halten eine dauerhafte Überschreitung für nahezu unvermeidlich. „Entschiedene, zeitnahe Verringerungen der Emissionen kann den Beginn der Überschreitung verzögern, aber nicht vollständig verhindern“, schreiben die Autor:innen des Berichts. „Die große Aufgabe, die vor uns liegt, besteht darin, dieses Überschreiten vorübergehend und minimal zu halten“, heißt es weiter. Nur so bleibe eine Rückkehr auf 1,5 Grad theoretisch möglich.
Ein kleiner Fortschritt – aber kein Grund zur Entwarnung
Trotz aller düsteren Prognosen gibt es auch einen positiven Trend: Seit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens vor rund einem Jahrzehnt ist die erwartete Erwärmung von damals 3 bis 3,5 Grad auf den heutigen Stand gesunken.


