Klimaziel mit Kompromissen: EU einigt sich auf 90-Prozent-Reduktion bis 2040, aber mit Schlupflöchern
- Redaktion Mittagsmagazin

- 5. Nov.
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Nach langen Diskussionen haben sich die Umweltminister:innen der Europäischen Union auf ein überarbeitetes Klimaziel für das Jahr 2040 geeinigt. Mehr dazu in den Klima-News.
Die Entscheidung steht unter dem Zeichen politischer Zugeständnisse und wirtschaftlicher Rücksichten.
Zeitdruck vor internationalem Klimagipfel
Die EU musste das neue Ziel kurzfristig festlegen, um beim bevorstehenden Weltklimagipfel nicht ohne konkreten Plan dazustehen. Der Beschluss wurde daher unter erheblichem Zeitdruck gefasst.
90-Prozent-Reduktion – aber mit Ausnahmen
Kern des neuen Klimapakets ist die Senkung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990. Allerdings dürfen bis zu 5 Prozent dieser Einsparungen durch sogenannte Klimagutschriften aus Drittstaaten erreicht werden. Damit verringert sich der tatsächliche Reduktionsanteil innerhalb der EU auf etwa 85 Prozent.Für das Jahr 2035 sind Zwischenziele festgelegt: Die Emissionen sollen dann um 66,25 bis 72,5 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen.
Emissionshandel für Verkehr und Gebäude verschoben
Ein weiterer Bestandteil der Einigung betrifft den geplanten Emissionshandel in den Bereichen Verkehr und Gebäude. Der Start dieses Systems wird nun um ein Jahr auf 2028 verschoben. Mehrere Mitgliedsstaaten äußerten Sorgen, dass ein früherer Beginn zu höheren Kosten für Kraftstoffe und Heizenergie führen könnte.Beim Emissionshandel müssen Unternehmen für ihren CO₂-Ausstoß entsprechende Zertifikate erwerben – ein zentraler Mechanismus zur Verringerung von Emissionen.


