Klimakrise trifft Unterwasserwelt: Rekordverlust von Korallen am Great Barrier Reef
- Redaktion Mittagsmagazin

- 7. Aug.
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Die Korallenbestände des Great Barrier Reefs sind im vergangenen Jahr in einem Ausmaß zurückgegangen, wie es seit Beginn der wissenschaftlichen Erhebungen vor fast vier Jahrzehnten nicht beobachtet wurde. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Besonders betroffen sind zwei von drei untersuchten Teilregionen des Riffs. Das belegen aktuelle Forschungsergebnisse des Australischen Instituts für Meereswissenschaften.
Südlicher Abschnitt besonders stark betroffen
Im südlichen Teil des Riffs, zwischen Proserpine und Gladstone, ist die Hartkorallenbedeckung besonders stark zurückgegangen – um fast ein Drittel. Der Wert sank dort von etwa 39 Prozent auf nur noch 27 Prozent. Auch im Norden – zwischen Cape York und Cooktown – wurde ein Verlust von rund 25 Prozent festgestellt. Die zentrale Region (zwischen Cooktown und Proserpine) verzeichnete immerhin noch einen Rückgang von etwa 14 Prozent.
Klimakrise als treibende Kraft hinter dem Korallensterben
Die Ursachen für diese massiven Verluste sind vielfältig. Die Meereserwärmung, bedingt durch den Klimawandel, gilt als Hauptfaktor für das sogenannte Korallenbleichen. „Massenbleiche-Ereignisse werden immer intensiver und treten immer häufiger auf“, erklärte Prof. Selina Stead, Leiterin des Instituts.
Neben der Hitzeeinwirkung machen den Riffen auch tropische Wirbelstürme und der Befall durch die Dornenkronen-Seesterne zu schaffen – eine invasive Art, die sich von Korallen ernährt.
Besonders empfindliche Korallenarten gefährdet
Die Gattung Acropora, zu der viele schnell wachsende Korallen zählen, ist laut den Forscherinnen und Forschern am stärksten von der Bleiche betroffen. Diese Arten sind besonders anfällig für Umweltveränderungen. Eine vollständige Erholung des Ökosystems sei nur unter günstigen Bedingungen möglich – also bei schneller Regeneration und möglichst geringen Störungen von außen. Ob sich das Riff jemals vollständig erholen kann, bleibt jedoch fraglich.
Erhebung auf über 120 Riffen
Für die Studie wurden Daten von 124 Korallenriffen ausgewertet, die zwischen August 2024 und Mai 2025 erhoben wurden. Auf der Mehrheit dieser Riffe (77) lag der Korallenbewuchs zwischen 10 und 30 Prozent. 33 Riffe wiesen eine Bedeckung zwischen 30 und 50 Prozent auf. Nur zwei Riffe übertrafen die Marke von 75 Prozent – ebenso viele lagen unter einem Anteil von 10 Prozent.


