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Krankheitstage der Deutschen: So lange fehlen Beschäftigte im Schnitt

Beschäftigte in Deutschland waren im Jahr 2024 im Schnitt fast zwei Mal krankgemeldet. Insgesamt kamen dabei durchschnittlich 22,3 Fehltage pro Person zusammen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Gesundheitsreport 2025 des Dachverbands der Betriebskrankenkassen hervor.


Besonders häufig treten Erkrankungen auf, die nur wenige Tage dauern, wie etwa Infekte der Atemwege. Ganz anders sieht es bei psychischen Belastungen aus, die mit über 38 Tagen Ausfallzeit pro Fall zu den langwierigsten Diagnosen zählen.


Wie lange Krankheitsfälle typischerweise dauern


Ein großer Teil der Krankmeldungen endet innerhalb der ersten Woche. (36,0 % entfallen auf 1–3 Tage, 33,5 % auf 4–7 Tage). Etwas länger dauert es bei Erkrankungen, die sich über mehr als eine Woche bis zu zwei Wochen (17,0 %), darüber hinaus über zwei bis vier Wochen (7,4 %) und gelegentlich über vier bis sechs Wochen (2,8 %)hinziehen. Nur ein kleiner Anteil der Betroffenen fällt länger als sechs Wochen aus (3,3 %).


Dauer je Diagnosegruppe


Die Spannbreite der Ausfallzeiten ist je nach Erkrankung deutlich unterschiedlich. Psychische Leiden verursachen mit 38,2 Tagen die längsten Unterbrechungen. Danach folgen Verletzungen oder Vergiftungen mit durchschnittlich 20,3 Tagen, gefolgt von Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems (18,6 Tage). Sehr kurze Verläufe zeigen dagegen Erkrankungen des Verdauungstrakts (6,5 Tage), der Atemwege (6,3 Tage) sowie Infektionen im Allgemeinen (5,3 Tage). Über alle Diagnosen hinweg ergibt sich ein Mittelwert von 11,4 Tagen pro Fall.


Welche Erkrankungen am häufigsten auftreten


Atemwegserkrankungen dominieren das Krankheitsgeschehen und machen 35,9 % aller Krankmeldungen aus. Danach folgen Probleme des Muskel-Skelett-Systems (12,4 %), verschiedene Infektionen (11,1 %), Erkrankungen des Verdauungstrakts (6,6 %), Verletzungen oder Vergiftungen (5,5 %) sowie psychische Störungen (5,2 %). Die übrigen Diagnosen verteilen sich auf ein breites Spektrum und summieren sich zu 23,3 %.


In welchen Altersgruppen die meisten Fehltage entstehen


Die Dauer der Krankheitstage unterscheidet sich klar zwischen den Altersgruppen. Menschen unter 25 Jahren fehlen im Schnitt 18,6 Tage, während sich die Werte bei den 25- bis 34-Jährigen leicht auf 17,1 Tage reduzieren. Ab dem mittleren Alter steigen die Zahlen wieder an: 18,3 Tage bei den 35- bis 44-Jährigen und 22,2 Tage bei den 45- bis 54-Jährigen. Besonders hoch fällt der Krankenstand bei Beschäftigten ab 55 Jahren aus, die durchschnittlich 31,3 Tage arbeitsunfähig sind. Insgesamt ergibt sich damit erneut der Durchschnittswert von 22,3 Tagen.


Warum die Fehlzeiten so hoch bleiben


Mit 22,3 Fehltagen bewegen sich die Zahlen auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den beiden Jahren zuvor. Bis 2021 lagen die Werte noch deutlich unter 20 Tagen pro Kopf. Fachleute vermuten, dass mehrere Faktoren dazu beitragen: die Einführung der elektronischen Krankschreibung, starke Erkältungs- und Grippewellen sowie möglicherweise ein verändertes Gesundheitsverhalten nach der Corona-Pandemie.

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