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Kühlen Kopf bewahren: Immer mehr Deutsche setzen auf Klimaanlagen

Heiße Sommermonate lassen in Deutschland eine Entwicklung erkennen, die in anderen Teilen der Welt schon lange Realität ist: Immer mehr Menschen setzen auf Klimaanlagen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Was in den USA oder Südostasien seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Alltags ist, hat hierzulande erst in den letzten Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen.


Skepsis aus Tradition


Während Städte wie Dubai, Madrid oder Singapur ihren wirtschaftlichen Aufstieg ohne klimatisierte Räume wohl kaum in diesem Ausmaß erlebt hätten, tut sich Deutschland noch immer schwer mit der breiten Akzeptanz dieser Technik. Begriffe wie „unökologisch“ oder „ungesund“ fallen schnell, wenn das Thema zur Sprache kommt.


Die Kulturwissenschaftlerin Eva Horn sieht dafür vor allem kulturelle Prägungen verantwortlich: „Es gibt so etwas wie kulturelle Gewohnheiten. Die Erfahrung, aus der Hitze in einen gefühlt eiskalten Raum zu kommen, ist für Deutsche ungewohnt.“


Steigende Nachfrage trotz Bedenken


Die anhaltenden Hitzewellen verändern jedoch die Haltung vieler Menschen. Immer mehr Haushalte und Unternehmen schaffen Geräte an, um die hohen Temperaturen erträglicher zu machen. Die Zahlen sprechen für sich: Zwischen 2019 und 2024 ist die deutsche Produktion von Klimaanlagen um mehr als 75 Prozent gestiegen – von rund 181.000 Geräten auf etwa 317.000 pro Jahr.


Wirtschaftliche Dimension


Nicht nur die Stückzahlen, auch der Umsatz kletterte deutlich. Im Jahr 2024 erreichte der Produktionswert laut Statistischem Bundesamt etwa 1,5 Milliarden Euro – ein Zuwachs von gut 34 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. Damit ist ein neuer Höchststand erreicht, der die wachsende Bedeutung der Branche im Land unterstreicht.

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