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Medienboykott nach Epstein-Bericht: Weißes Haus schließt "Wall Street Journal" von Trumps Schottlandreise aus

Nach einem kritischen Bericht über Donald Trump und dessen Verbindung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat das Weiße Haus das Wall Street Journal von einer offiziellen Reise des Präsidenten ausgeschlossen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Die renommierte US-Zeitung soll von der Liste der mitreisenden Journalist:innen für den Flug nach Schottland gestrichen worden sein.


Die Reise, die für Freitag angesetzt ist, findet ohne Vertreter:innen des WSJ an Bord der Air Force One statt – ein seltener und umstrittener Vorgang.


Journalistenverband übt scharfe Kritik


Die Organisation der akkreditierten Reporter:innen am Weißen Haus, WHCA (White House Correspondents’ Association), forderte eine Rücknahme der Entscheidung. „Dieser Versuch des Weißen Hauses, ein Medium zu bestrafen, dessen Berichterstattung ihm nicht gefällt, ist zutiefst beunruhigend“,

so eine offizielle Stellungnahme der WHCA. „Vergeltung der Regierung gegen Medien aufgrund des Inhalts ihrer Berichterstattung sollte alle beunruhigen, die Wert auf freie Meinungsäußerung und unabhängige Medien legen.“


Auslöser: Artikel über Trumps Verbindung zu Epstein


Hintergrund des Ausschlusses ist ein Artikel des Wall Street Journal, in dem neue Details über Trumps mutmaßliche Verbindung zu Jeffrey Epstein veröffentlicht wurden. Epstein, der über Jahre hinweg minderjährige Mädchen sexuell missbrauchte, wurde 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Laut offiziellen Angaben handelte es sich um Suizid.


Im Mittelpunkt des Berichts steht ein angeblicher Brief aus dem Jahr 2003, der mit Trumps Namen unterzeichnet gewesen sein soll – ein Glückwunschschreiben zum 50. Geburtstag Epsteins. Brisant: Der Inhalt des Schreibens soll laut der Zeitung nicht nur anzüglich gewesen sein, sondern auch eine Zeichnung in Form der Silhouette eines Frauenkörpers enthalten haben – mit deutlich markierten Brüsten. Die Redaktion beruft sich auf interne Dokumente, veröffentlicht wurde der Brief bislang jedoch nicht.


Trump reagiert mit Milliardenklage


Donald Trump wies die Vorwürfe umgehend zurück und erhob Klage gegen das Wall Street Journal sowie gegen Medienunternehmer Rupert Murdoch, in dessen Medienimperium das Blatt eingebettet ist. Die Forderung: Schadenersatz in Milliardenhöhe.


Die Affäre um Epstein und der Umgang des Präsidenten mit kritischer Berichterstattung geraten zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit – nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der politischen Konsequenzen, die daraus erwachsen.

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