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Medienkonsum bei Kindern: Experten fordern Altersgrenzen, Unterrichtsfach und klare Regeln für Social Media

Die Nutzung von Smartphones, Apps und sozialen Netzwerken durch Kinder und Jugendliche ist erneut in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Politiker, Fachleute und Verbände präsentieren unterschiedliche Lösungsansätze – von strengeren Regeln bis hin zu neuen Bildungsangeboten.


Forderung nach klaren Altersgrenzen


Hendrik Streeck, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung, spricht sich für verbindliche Altersvorgaben bei sozialen Netzwerken aus. „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kinder und Jugendliche, die in hohem Maße nicht altersgerechte Inhalte konsumieren, anfälliger für riskantes Suchtverhalten und problematischen Drogenkonsum werden“, betonte der CDU-Politiker in der Rheinischen Post.


Außerdem erinnerte Streeck daran, dass Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) bereits eine Kommission eingesetzt habe, die sich mit diesem Thema befassen soll.


Skepsis gegenüber Social-Media-Verboten


Nordrhein-Westfalens Medienminister Nathanael Liminski (CDU) äußert erhebliche Zweifel an pauschalen Verboten von Plattformen. Seiner Einschätzung nach sind sowohl die rechtliche Durchsetzung als auch die technische Umsetzung fraglich.


Ein generelles Verbot wäre zudem aus seiner Sicht kaum vermittelbar: „Jungen Menschen soziale Netzwerke zu verwehren wäre ein tiefer Eingriff in die Privatsphäre und in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung“, sagte Liminski der Deutschen Presse-Agentur.


Medienkompetenz als Schulfach


Der Sozialverband Deutschland verfolgt einen anderen Ansatz. Statt nur zu verbieten, fordert er Bildung und Aufklärung. Vorsitzende Michaela Engelmeier betonte: „Wir dürfen Kinder mit den Gefahren der digitalen Welt nicht länger alleinlassen. Nicht alle Kinder profitieren durch eine Vorbildung im Elternhaus. Viele sind Desinformation, demokratiefeindlicher Hetze und KI-generierten Inhalten schutzlos ausgesetzt, ohne Anleitung, ohne Einordnung.“ Der Verband spricht sich daher für ein verpflichtendes Schulfach Medienkompetenz an allen weiterführenden Schulen aus.


Konkrete Vorschläge in der Debatte


  • Medienkompetenz als Pflichtfach ab der weiterführenden Schule

  • Klare Altersbeschränkungen für Social Media, z. B. ein komplettes Verbot für Kinder unter 13 Jahren sowie verpflichtende elterliche Begleitung zwischen 13 und 15 Jahren

  • Handyfreie Grundschulen – keine Smartphones bis zur 10. Klasse

  • Digitale Abstufungen je nach Alter und Entwicklungsstand

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