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Mut und Gerechtigkeit: Gisèle Pelicot erhält höchste französische Auszeichnung

Gisèle Pelicot, eine mutige Frau aus Frankreich, wurde mit der höchsten nationalen Auszeichnung ihres Landes gewürdigt: dem französischen Verdienstorden der Ehrenlegion. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Pelicot hatte sich einen Namen gemacht, indem sie öffentlich machte, wie sie über Jahre hinweg von ihrem damaligen Ehemann Dominique Pelicot sowie anderen Männern sexuell missbraucht wurde. Die heute 72-Jährige war dabei wiederholt mit Medikamenten betäubt worden und von ihrem Ehemann in Internetforen zur Vergewaltigung angeboten worden.


Ein Symbol für Frauenrechte


Ihr unerschütterlicher Mut und die intensive mediale Begleitung des Prozesses gegen ihren Ex-Mann und weitere 50 Angeklagte machten Pelicot zu einer internationalen Ikone im Kampf für Frauenrechte. Sie kämpfte dafür, dass ihr Fall öffentlich verhandelt wurde – mit den Worten: „damit die Scham die Seite wechselt“. Das Gerichtsverfahren in Avignon endete mit Haftstrafen für alle Angeklagten. Pelicots Ex-Mann erhielt die Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis.


Weitere Ehrungen zum Nationalfeiertag


Neben Gisèle Pelicot wurden insgesamt 589 Personen mit dem Verdienstorden ausgezeichnet. Unter den Geehrten sind unter anderem die 99-jährige Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, Yvette Lévy, sowie der US-amerikanische Musiker und Designer Pharrell Williams. Letzterer ist seit 2023 künstlerischer Leiter der Herrenkollektionen des französischen Luxuslabels Louis Vuitton. Die Liste der Ausgezeichneten wurde im Rahmen des französischen Nationalfeiertags am 14. Juli veröffentlicht.


Geschichte der Ehrenlegion


Der Verdienstorden der Ehrenlegion wurde im Jahr 1802 von Napoleon Bonaparte ins Leben gerufen und zählt heute rund 77.000 Mitglieder. Er gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen Frankreichs.

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