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Nationalgarde in Washington: US-Präsident Trump schickt Soldaten trotz sinkender Kriminalität

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in Washington D.C. die Nationalgarde einzusetzen und die örtliche Polizei unter Bundesverwaltung zu stellen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Nach seinen Worten sollen zunächst 800 Soldat:innen bereitgestellt werden, bei Bedarf könnten weitere Kräfte folgen. Ziel sei, „die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen“.


„Die Situation ist außer Kontrolle“, erklärte Trump – Belege für diese Aussage gibt es jedoch nicht.Ein Blick in die offiziellen Statistiken zeigt sogar eine entgegengesetzte Entwicklung.


Kriminalitätsrate im Sinkflug


Laut den Daten der örtlichen Polizei ist die Zahl der Gewaltverbrechen bis Anfang August im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent gesunken. Die Gesamtanzahl aller registrierten Straftaten fiel um etwa 7 Prozent. Auch der Vergleich zwischen 2023 und 2024 zeigt einen Rückgang der gemeldeten Vorfälle. Die Staatsanwaltschaft des District of Columbia sprach für 2024 vom niedrigsten Stand bei Gewaltverbrechen seit drei Jahrzehnten.


Trumps Fokus auf Obdachlosigkeit und Kriminalität


Seit Wochen richtet Trump seine Kritik auf die Situation von Obdachlosen und angeblich steigender Kriminalität in der Hauptstadt. Er hatte bereits vorab angekündigt, hier hart durchzugreifen. „Die Obdachlosen müssen wegziehen, SOFORT“, schrieb er am Sonntag auf seiner Plattform Truth Social und veröffentlichte dazu Bilder von Zeltlagern und verschmutzten Straßenabschnitten. Sein erklärtes Ziel: Die Stadt solle „sicherer und schöner als je zuvor“ werden – und Kriminelle ins Gefängnis bringen.


Proteste vor dem Weißen Haus


Während Trumps Pressekonferenz kam es zu spontanen Demonstrationen vor dem Weißen Haus.Dutzende Menschen hielten Plakate mit Slogans wie „Trump muss jetzt gehen“ oder „DC bedeutet Freiheit, nicht Faschismus“ in die Höhe.


Bereits frühere Einsätze


Der Schritt, die Nationalgarde in einer Stadt einzusetzen, ist für Trump nicht neu. Im Juni hatte er 4.000 Nationalgardist:innen sowie 700 Marineinfanterist:innen in den Großraum Los Angeles entsandt. Grund dafür waren damals groß angelegte Proteste gegen die Einwanderungsbehörde ICE.

Die Mehrheit der Soldat:innen wurde inzwischen abgezogen. Die Rechtmäßigkeit dieses Einsatzes wird derzeit vor Gericht geprüft.

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