Rekordjahr 2024: Zahl antimuslimischer Übergriffe in Deutschland erreicht neuen Höchststand
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 15 Stunden
- 1 Min. Lesezeit
Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der antimuslimischen Übergriffe in Deutschland einen neuen Rekord. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Dies geht aus dem aktuellen Bericht der zivilgesellschaftlichen Initiative CLAIM hervor, der unter dem Titel „Lagebild antimuslimischer Rassismus“ veröffentlicht wurde.
Erhöhte Gewaltbereitschaft bei Angriffen
Der Bericht, der durch das Bildungs- und Familienministerium sowie das Innenministerium unterstützt wird, dokumentiert auch einen Anstieg schwerwiegender Straftaten. Insgesamt meldete CLAIM zwei Fälle von Tötungsdelikten sowie 198 Körperverletzungen. Darunter fallen auch drei besonders schwere Fälle, die als versuchte Tötungen gewertet werden.
Betroffene Einzelpersonen, Gruppen und Einrichtungen
Von den insgesamt erfassten Vorfällen richteten sich 968 gegen einzelne Personen. Zudem wurden 261 Übergriffe auf Gruppen und 72 auf religiöse Einrichtungen registriert, wobei der Großteil dieser Anschläge Moscheen betraf. Auffallend ist, dass in den Fällen, bei denen das Geschlecht der Opfer bekannt ist, 71 Prozent Frauen waren.
Einfluss des Hamas-Angriffs auf Israel
Eine markante Zunahme antimuslimischer Vorfälle lässt sich laut CLAIM insbesondere seit dem Angriff der radikalislamischen palästinensischen Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 beobachten. Parallel dazu stiegen auch antisemitische Übergriffe deutlich an.
Forderungen der Organisation CLAIM
Rima Hanano, Ko-Geschäftsführerin von CLAIM, kommentierte die Zahlen mit den Worten:„Die Bilanz, die wir Ihnen vorstellen, die erschüttert.“ Die Organisation fordert eine verbesserte Erfassung solcher Vorfälle durch Polizei und zivilgesellschaftliche Akteure. Zudem fordert CLAIM mehr Schutzmaßnahmen und Beratungsangebote für Betroffene sowie die Einführung eines neuen Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus. Weiterhin seien verpflichtende Schulungen für Justiz und Polizei notwendig. „Vor allem aber brauche es eine klare politische Haltung und ein Bekenntnis gegen antimuslimischen Rassismus“, so Hanano. Dabei müsse die gesamte Gesellschaft in die Verantwortung genommen werden.