Rückzug bei Diversität: SAP kappt Gleichstellungsprogramme im US-Geschäft unter politischem Druck
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 15 Stunden
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Der deutsche Softwarehersteller SAP zieht sich in Teilen aus seiner bisherigen Diversitäts- und Gleichstellungsstrategie im US-Markt zurück. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Hintergrund ist die aktuelle politische Lage und neue rechtliche Rahmenbedingungen in den Vereinigten Staaten unter der Regierung von Präsident Donald Trump.
Interne Kommunikation weist auf rechtliche Gründe hin
In einer internen Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zugespielt wurde, heißt es, dass aufgrund der neuesten juristischen Entwicklungen deren Initiativen im Bereich Diversität und Inklusion überarbeitet werden müssen, um mit geltendem Recht konform zu bleiben. Diese Aussage deutet auf zunehmenden Druck hin, Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit neu zu bewerten – insbesondere im Hinblick auf die Gesetzeslage unter der aktuellen US-Regierung.
Kritik an Vielfaltspolitik aus konservativen Kreisen
Programme zur Förderung unterrepräsentierter Gruppen sehen sich in den USA vermehrt Kritik ausgesetzt. Konservative Stimmen behaupten, dass solche Maßnahmen bestimmte Gruppen bevorzugten und damit andere benachteiligen würden. Auch prominente Persönlichkeiten wie Präsident Trump, Mitglieder seines Kabinetts und Unternehmer wie Elon Musk äußern regelmäßig Zweifel an der Effektivität solcher Initiativen. Sie vertreten die Ansicht, dass durch Programme zur Förderung von Diversität die fachliche Kompetenz leide – Beweise für diese Behauptung gibt es jedoch nicht.
Deutsche Konzerne unter US-Einfluss
SAP ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die Entwicklungen in den USA reagiert. Auch andere deutsche Großkonzerne mit umfangreichen Aktivitäten auf dem amerikanischen Markt zeigen sich anpassungsbereit. Ein Beispiel ist die Deutsche Telekom: Der Bonner Telekommunikationsriese erwirtschaftet inzwischen rund zwei Drittel seines Umsatzes mit seiner US-Tochter T-Mobile US – und richtet daher seine Strategie ebenfalls verstärkt an der amerikanischen Politik aus.