Urteil im Fall Breonna Taylor: Ex-Polizist Hankison muss für 33 Monate ins Gefängnis
- Redaktion Mittagsmagazin

- 22. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ein ehemaliger Polizeibeamter ist im Zusammenhang mit dem tödlichen Polizeieinsatz in Louisville, Kentucky, zu einer mehrjährigen Haftstrafe von 33 Monaten verurteilt worden. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Die zuständige Richterin setzte sich damit über den Vorschlag des US-Justizministeriums hinweg, das lediglich eine minimale Freiheitsstrafe von einem Tag gefordert hatte.
Schüsse durch Tür und Fenster – trotz fehlenden Treffers rechtswidrig
Der frühere Beamte Brett Hankison hatte bei einer nächtlichen Polizeirazzia insgesamt zehn Schüsse blindlings durch eine Tür und ein Fenster in die Wohnung von Breonna Taylor abgegeben. Obwohl Taylor selbst nicht getroffen wurde, bewertete eine Jury seine Handlungen als übermäßig und gefährlich. Die Geschworenen kamen zu dem Schluss, dass Hankison in unverantwortlicher Weise Gewalt eingesetzt hatte. Neben ihm wurden vier weitere Polizeikräfte wegen des Einsatzes zur Rechenschaft gezogen – Hankison ist der erste, gegen den ein Urteil gefällt wurde.
Tödliche Verwechslung bei nächtlichem Polizeieinsatz
Die Durchsuchung der Wohnung erfolgte auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses. Nach Angaben der Ermittler hatten die Beamten zuvor geklopft, aber keine Antwort erhalten. Als sie eintraten, feuerte Taylors damaliger Freund einen Schuss auf die Beamten ab – offenbar in der Annahme, es handle sich um einen Einbruch. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Die Einsatzkräfte schossen daraufhin zurück und trafen die unbewaffnete Breonna Taylor tödlich. Laut Medien galt der Einsatz eigentlich einem Ex-Partner Taylors, der sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung jedoch nicht in der Wohnung befand.
Nationale Aufmerksamkeit und Proteste
Der Fall löste in den gesamten USA Empörung aus und wurde zum Sinnbild für strukturelle Polizeigewalt gegen Schwarze Menschen. Insbesondere im Bundesstaat Kentucky kam es zu anhaltenden Demonstrationen, die im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung weltweit Aufmerksamkeit erregten. Das Urteil gegen Hankison wird nun als ein Schritt in Richtung Aufarbeitung und Gerechtigkeit gewertet – auch wenn viele die verhältnismäßig geringe Haftdauer kritisieren.


