Wirtschaft in der Krise: Wirtschaftsweisen senken Konjunkturprognose wegen US-Zöllen und Bürokratie
- Redaktion Mittagsmagazin
- 21. Mai
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Das wirtschaftspolitische Beratungsgremium der Bundesregierung hat seine Einschätzung zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft für das laufende Jahr abermals nach unten korrigiert. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Die sogenannten „Wirtschaftsweisen“ rechnen inzwischen nicht mehr mit Wachstum, sondern mit einer stagnierenden Wirtschaftsentwicklung. Noch im Herbst war man von einem moderaten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent ausgegangen.
Internationale Handelskonflikte belasten
Im Frühjahrsgutachten, das nun vorgelegt wurde, führen die fünf Mitglieder des Sachverständigenrats – drei Ökonominnen und zwei Ökonomen – vor allem die amerikanische Zollpolitik als Belastungsfaktor an. Sie stellen fest: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in einer ausgeprägten Schwächephase und profitierte zuletzt nur wenig vom Wachstum der Weltkonjunktur.“ Ein zentrales Problem sehen sie in der unsicheren Ausrichtung der US-Handelspolitik unter Präsident Trump. Die Einführung neuer Zölle verschärfe die Lage zusätzlich und lasse kaum verlässliche Planungen zu.
Bürokratie und lange Verfahren bremsen zusätzlich
Neben den internationalen Einflüssen benennen die Wirtschaftsweisen auch strukturelle Probleme im Inland. So heißt es im Gutachten, dass „umfangreiche bürokratische Anforderungen“ und „lange Genehmigungsverfahren“ erhebliche Wachstumshemmnisse darstellen. Diese internen Hürden verzögerten wichtige Investitionen und verhinderten notwendige Innovationen.
Investitionspaket als Lichtblick – aber mit Vorbehalt
Trotz der ernüchternden Aussichten sehen die Fachleute auch Potenzial für eine wirtschaftliche Belebung – allerdings mit zeitlicher Verzögerung. Gemeint ist damit das Investitionspaket der neuen Bundesregierung. Der Ökonom Achim Truger erklärte dazu: „Die schuldenbasierten zusätzlichen Mittel für Investitionen eröffneten unserer Meinung nach große Chancen.“
Die konkrete Wirkung dieses Programms sei allerdings davon abhängig, wie zielgerichtet und effizient die Gelder eingesetzt würden. Kurzfristig rechnen die Expert:innen nicht mit spürbaren Impulsen. Frühestens im Jahr 2026 könnten erste positive Effekte in Bereichen wie Bauinvestitionen, Ausrüstungsanschaffungen und öffentlichem Konsum auftreten.