Durchbruch in Genf: USA und China vereinbaren Zollsenkungen und 90-tägige Verhandlungspause
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 5 Stunden
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Bei Verhandlungen in Genf haben sich Vertreter der Vereinigten Staaten und Chinas auf eine beidseitige Reduzierung von Strafzöllen geeinigt. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Die Maßnahmen treten ab Mittwoch in Kraft und sehen eine Absenkung um jeweils 115 Prozentpunkte vor.
„Wir haben eine Einigung über eine 90-tägige Pause erzielt“, erklärte US-Finanzminister Scott Bessent. Diese Frist soll für vertiefte Gespräche genutzt werden, wie aus einem gemeinsam veröffentlichten Dokument hervorgeht.
Deutliche Zollsenkungen geplant
Nach Angaben von Jamieson Greer, dem US-Handelsbeauftragten, werden die Einfuhrzölle für die meisten chinesischen Produkte auf 30 Prozent reduziert. Gleichzeitig senkt China die Aufschläge auf Waren aus den Vereinigten Staaten auf zehn Prozent.
Das chinesische Handelsministerium bezeichnete die Einigung als einen Schritt, „der im Interesse beider Länder und im gemeinsamen Interesse der Welt“ liege. Zudem äußerte Peking die Hoffnung, dass die USA weiterhin konstruktiv mitarbeiten, „um die falsche Praxis der einseitigen Zollerhöhungen zu korrigieren“.
Vergangene Eskalation und der politische Hintergrund
Seit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit am 20. Januar hat der damalige US-Präsident Donald Trump eine aggressive Handelspolitik verfolgt. Wiederholt verhängte er neue Zölle gegen zahlreiche Länder, darunter auch China – und zog manche Maßnahmen später wieder zurück. Peking antwortete darauf mit Gegenzöllen, was zu weiteren Reaktionen aus Washington führte.
Reaktionen aus Deutschland und Europa
Der deutsche Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) begrüßte die jüngste Annäherung zwischen den beiden Wirtschaftsmächten. „Eine Entspannung im Zollkrieg unserer beiden größten Handelspartner bedeutet auch für unsere Händler eine Entschärfung der Lage“, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Doch der Blick richtet sich auch nach Brüssel: Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten stehen unter Zeitdruck. Bis zum Ablauf der vereinbarten Frist müssen Fortschritte in den Handelsgesprächen erzielt werden, um eine dauerhafte Lösung zu finden.