Einnistung der Eizelle: Ein faszinierender Einblick in den Weg zur Schwangerschaft und die Signale des Körpers
- Redaktion Mittagsmagazin

- 3. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Bevor eine Schwangerschaft richtig beginnt, muss sich die befruchtete Eizelle ihren Platz in der Gebärmutter suchen. Dieser Prozess, die sogenannte Einnistung, ist ein erstaunlich komplexes Zusammenspiel aus Bewegung, Entwicklung und Vorbereitung des Körpers.
Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.
Hier erfährst du Schritt für Schritt, was dabei passiert, ob du etwas davon spüren kannst und ob es Möglichkeiten gibt, den Vorgang zu unterstützen.
Wann die Einnistung stattfindet
In einem klassischen 28-Tage-Zyklus geschieht die Einnistung etwa am 19. Zyklustag. Bei längeren Zyklen verschiebt sich der Zeitpunkt entsprechend nach hinten. Wer es ganz genau wissen möchte, kann mithilfe eines Eisprungkalenders den wahrscheinlichen Einnistungstag berechnen – besonders hilfreich für Paare mit Kinderwunsch.
Anzeichen – spürbar oder nicht?
Einige Frauen berichten, dass sie ein leichtes Ziehen im Unterleib wahrgenommen haben, als sich die Eizelle einnistete. Das kann tatsächlich vorkommen, denn die Eizelle wird aktiv durch den Eileiter transportiert, was minimale Empfindungen hervorrufen kann. Eindeutige Signale gibt es jedoch nicht. Solche Empfindungen können auch einfach Anzeichen der bevorstehenden Menstruation sein.
Mitunter kann es zu einer leichten Einnistungsblutung kommen. Dabei werden kleine Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut verletzt, was zu einem helleren, sehr schwachen Blutaustritt führen kann. Diese Blutung unterscheidet sich klar von einer normalen Periode und ist meist harmlos.
Die Reise der Zygote: Vor der Einnistung
Nach der Befruchtung beginnt eine rund vier Tage dauernde Wanderung durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Die winzigen Flimmerhärchen im Eileiter wirken wie ein Förderband, das die Eizelle sanft weiterschiebt.
In dieser Zeit entwickelt sich der Keim mit rasanter Geschwindigkeit:
Zunächst teilt sich die Zygote in zwei Zellen,
dann alle zwölf Stunden erneut,
nach drei Tagen besteht der Keim bereits aus etwa 32 Zellen.
Die äußere Zellschicht wird später den Mutterkuchen (Plazenta) bilden, während aus dem inneren Teil der Embryo entsteht.
Ankunft in der Gebärmutter
Etwa vier Tage nach der Befruchtung erreicht der Keim, inzwischen etwa stecknadelkopfgroß, die Gebärmutter. Im Inneren hat sich ein Hohlraum gebildet – der Keim wird nun Blastozyste genannt. Diese Blastozyste sucht sich ein geeignetes Plätzchen in der Gebärmutterschleimhaut, die bereits durch Hormone vorbereitet wurde.
Sobald der ideale Ort gefunden ist, senkt sich die Blastozyste in die Gebärmutterwand ein. Eine dünne Haut verschließt die entstandene Mulde, sodass der Keim gut geschützt und mit Nährstoffen versorgt ist. Dieser Vorgang wird medizinisch Implantation genannt. Bei Zwillingsschwangerschaften nisten sich entsprechend zwei Blastozysten ein.
Was sich im Körper verändert
Nach erfolgreicher Einnistung stellt der Körper der Frau auf „Schwangerschaft“ um. Die frühen Plazenta-Zellen beginnen, das Hormon HCG zu produzieren, das signalisiert: Kein weiterer Eisprung notwendig. Parallel steigt die Progesteronproduktion, um die Gebärmutterschleimhaut stabil zu halten. Schon 10 bis 11 Tage nach der Befruchtung ist der Embryo über Blutgefäße mit dem mütterlichen Organismus verbunden.
Kann man die Einnistung fördern?
Es gibt keine Methode, die den Einnistungsvorgang direkt beeinflusst. Aber du kannst deinem Körper helfen, optimale Bedingungen zu schaffen:
ausreichend Folsäure einnehmen
auf Nikotin und Alkohol verzichten
für genügend Bewegung sorgen
Ein gesunder Lebensstil unterstützt den Körper dabei, eine Schwangerschaft zu ermöglichen.
Wenn es nicht sofort klappt: Medizinische Unterstützung
Nicht jede Schwangerschaft entsteht sofort. Für Paare mit Kinderwunsch bietet die Reproduktionsmedizinverschiedene Verfahren an, um die Chancen zu erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel Hormonbehandlungen oder künstliche Befruchtungen. Ärztliche Beratung hilft dabei, den passenden Weg zu finden.



