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Erster Monat mit Baby: Alles, was ihr über Entwicklung, Schlaf und Bindung wissen müsst

Der erste Lebensmonat mit eurem Neugeborenen ist eine aufregende und intensive Zeit. Für euch als Eltern ist vieles neu, und auch euer Baby muss sich erst an das Leben außerhalb des Mutterleibs gewöhnen.


Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.


Trinken, schlafen, Sinneseindrücke verarbeiten – all das ist anstrengend. Deshalb ist es normal, dass Babys manchmal laut schreien. Wichtig ist, dass ihr den Alltag möglichst ruhig gestaltet, viel kuschelt und euch gegenseitig kennenlernt. Besuch kann warten – wenn er kommt, ist jede kleine Hilfe im Haushalt ein Geschenk.


Körperliche Entwicklung im 1. Monat


Nach dem anfänglichen Gewichtsverlust nach der Geburt nimmt euer Baby nun stetig zu – durchschnittlich etwa 200 g pro Woche. Am Ende des ersten Monats wiegen die meisten Neugeborenen zwischen 3 und 5 Kilogramm. Die Unterschiede entstehen durch Genetik und das Geburtsgewicht. Kräftige Babys bleiben oft im oberen Bereich der Wachstumskurve. Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung überprüft der Kinderarzt Gewicht, Größe und Kopfumfang.


Auch die Länge des Babys wächst rasch: etwa 4–5 cm im ersten Monat, der Kopfumfang steigt um 2–3 cm. Die Bewegungen eures Kindes sind noch reflexgesteuert. Ein besonders auffälliger Reflex ist der Greifreflex: Berührt ihr die Handinnenfläche, greift euer Baby automatisch zu. Bewusstes Greifen entwickelt sich erst um den vierten Monat.


Weitere Reflexe im Überblick:

  • Suchreflex: Berührung der Wange → Kopf dreht sich, Mund sucht Nahrung.

  • Saugreflex: Lippen umschließen Brust oder Fläschchen, Zunge erzeugt Unterdruck.

  • Moro-Reflex: Bei Verlust der Balance breitet das Baby Arme aus und zieht sie wieder zusammen.

  • Schreit-Reflex: Füße auf festem Untergrund → Bewegungen wie Gehen.


Sinnesentwicklung im ersten Monat


Schon im ersten Lebensmonat reagiert euer Baby auf äußere Reize. Geschmack, Geruch, Berührung und Hören funktionieren bereits, müssen aber noch reifen. Babys bevorzugen zum Beispiel süße Nahrung und reagieren sensibel auf vertraute Stimmen und Gerüche. Der Sehsinn ist noch schwach, der schärfste Blick liegt zwischen 10 und 25 cm – genau die Distanz, in der Eltern oft das Gesicht halten.


Gegen Ende des Monats machen viele Babys Entwicklungssprünge: Sie unterscheiden Vokale, reagieren auf neue Düfte und beginnen, euch gezielt in die Augen zu schauen.


Kognitive Entwicklung und Bindung


Bereits im ersten Monat speichert euer Baby Erfahrungen und knüpft Erwartungen daran, auch ohne Sprache. Ein Beispiel: Der Anblick von Mama beim Stillen signalisiert Nahrung und Sicherheit. Eine liebevolle Umgebung und feste Bezugspersonen fördern Vertrauen und emotionale Stabilität.


Bonding-Tipps:

  • Haut-zu-Haut-Kontakt beim Füttern

  • Blickkontakt beim Streicheln oder Reden

  • Zeitnah auf Bedürfnisse reagieren (Hunger, Kälte, Nähe)


Oxytocin, das „Kuschelhormon“, verstärkt diese Bindung. Es wirkt beruhigend und unterstützt bei Frühchen sogar die Entwicklung von Lunge und Gehirn. Überforderung äußert sich oft durch Schreien – Ruhe, Nähe und ein entspannter Umgang helfen eurem Baby, sich zu beruhigen.


Schlaf im ersten Monat


Neugeborene schlafen viel – zwischen 14 und 18 Stunden täglich. Der Schlaf erfolgt in kurzen Abschnitten, der Rhythmus orientiert sich noch am vorgeburtlichen Muster. Durchschlafen ist in den ersten Monaten noch nicht zu erwarten.


Tipps für sicheren Schlaf:

  • Baby im eigenen, rauchfreien Schlafzimmer im Beistellbett

  • Auf den Rücken legen, Schlafsack nutzen, kein Kopfkissen oder Kuscheltiere

  • Stillen oder Füttern nach Bedarf


Nutzt die Schlafphasen eures Babys, um selbst auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen.


Spiel und Förderung


Im ersten Monat dreht sich fast alles ums Schlafen und Essen. Spielen ist eher sekundär – die Sinne eures Babys werden durch Blickkontakt, Stimmen, Berührungen und Gerüche stimuliert. Sanfte Ansprache, vorsichtiges Herumtragen und ein paar bunte Gegenstände sind völlig ausreichend. Beobachtet euer Kind, um herauszufinden, was es mag. Übermäßiges Kitzeln oder Reize sind noch ungeeignet.


Vorsorgeuntersuchungen


Am Ende des ersten Monats steht meist die U3-Untersuchung an. Dabei werden Gewicht, Größe, Kopfumfang, Reflexe, motorische Fähigkeiten und Hüftstellung überprüft. Außerdem bespricht die Kinderärztin das Trinkverhalten, Stillprobleme, Schlafrhythmus, Schreiverhalten und die ersten Impfungen. Vitamin D und Fluorid werden meist empfohlen.


Frühere Tests (Stoffwechselstörungen, Mukoviszidose, Hörtest) erfolgen meist bei U2. U-Untersuchungen regelmäßig wahrzunehmen, schützt euer Kind vor Fehlentwicklungen.


Ernährung im ersten Monat


Muttermilch ist optimal, aber auch Säuglingsnahrung kann Babys gesund ernähren. Einige Punkte sind dabei besonders wichtig:

  • Körperkontakt: Hautkontakt beim Stillen oder Füttern

  • Bequeme Position: Hebamme kann Tipps geben

  • Blickkontakt: Fördert Bindung

  • Geduld: Das Baby braucht Zeit, um sich zu gewöhnen

  • Langsam angehen: Nähe und Nahrung verbinden


Zeichen für Hunger:

  • Saugeräusche und -bewegungen

  • Hand zum Mund

  • Lippen lecken

  • Stirn runzeln

  • Augenbewegungen, unruhiges Köpfchen drehen

  • Zunge herausstrecken


Probleme beim Stillen oder Füttern sind normal – Hebammen helfen bei wunden Brustwarzen, Milchstau oder falscher Technik.

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