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Früher fördern, klarer regeln: Das plant die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien

Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich für tiefgreifende Reformen im Bildungssystem ausgesprochen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


In einem Interview mit der Funke-Mediengruppe am Samstag betonte sie die Notwendigkeit früherer Sprachförderung, klarer Regeln im Umgang mit digitalen Medien und einer gezielten Bekämpfung von Schulabbrüchen.


Handyverbot an Grundschulen: Ein Schritt zur besseren Konzentration?


Die CDU-Politikerin setzt sich dafür ein, die private Nutzung von Smartphones an Grundschulen komplett zu untersagen. Zwar liege die Entscheidungshoheit bei den einzelnen Bundesländern, doch Prien äußert sich deutlich: „In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden.“ Sie verweist auf Studien, die zeigen, dass eine übermäßige Nutzung digitaler Geräte Lern- und Sozialverhalten negativ beeinflussen kann. „Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Lernleistungen, zu geringeren sozialen Kompetenzen und zu psychischen Problemen“, so Prien.


Weniger Schulabbrüche als Ziel – Geflüchtete als Herausforderung


Ein zentrales Anliegen der Ministerin ist es, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss bis Mitte der 2030er Jahre zu halbieren. Den Anstieg von Schulabbrüchen führt sie unter anderem auf die zunehmende Zahl von Geflüchteten zurück, die erst spät ins deutsche Schulsystem integriert werden. „Eine verbesserte Sprachstandserhebung und Sprachförderung sind deswegen ein entscheidender Faktor.“ Außerdem sei es wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer auf heterogene Klassen besser vorbereitet würden. Dafür brauche es eine gezielte Ausbildung im Umgang mit herausfordernden Schülergruppen.


Eltern in der Verantwortung: Der Einfluss von Medienkonsum im Familienalltag


Prien sieht auch im häuslichen Umfeld ein Problem: Viele Kinder seien bei der Einschulung nicht ausreichend vorbereitet – was nicht zuletzt an den Erziehungsgewohnheiten im digitalen Zeitalter liege. „Sie haben weniger Zeit als früher, viele widmen ihrem Handy mehr Aufmerksamkeit als ihren Kindern.“ Dabei sei gerade in den ersten Lebensjahren der persönliche Kontakt entscheidend für die Entwicklung eines Kindes – durch Vorlesen, gemeinsames Spielen und echte Zuwendung.


Sprachtests für Vorschulkinder: Neue Maßnahme soll Startchancen verbessern


Um Defizite frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern, plant die Ministerin bundesweit verpflichtende Sprachtests für Kinder im Alter von vier Jahren.Ziel ist es, den Übergang in die Schule zu erleichtern. Bei Förderbedarf soll eine verpflichtende Unterstützung folgen, um die Bildungsgleichheit von Anfang an zu stärken.

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