Kalte Hände bei Babys: Warum sie normal sind und wie ihr eure Kleinen sanft aufwärmt
- Redaktion Mittagsmagazin

- 20. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Euer Baby hat immer wieder eiskalte Hände oder Füße, obwohl es warm genug angezogen ist?
Mehr dazu heute in #MOMMYTIME.
Viele Eltern machen sich sofort Sorgen. Wir erklären, warum dies in den meisten Fällen harmlos ist, wie ihr die Kleinen sanft aufwärmen könnt und wann ihr lieber vorsichtig sein solltet.
Hände und Füße sind kalt – heißt das Frieren?
Kalte Finger oder Zehen sind bei Neugeborenen zunächst normal. Babys können ihre Körpertemperatur in den ersten Monaten noch nicht optimal regulieren. Die Hände und Füße geben daher nicht zuverlässig Auskunft darüber, ob das Kind friert. Um die Temperatur einzuschätzen, fühlt ihr besser am Nacken oder Rücken zwischen den Schulterblättern nach. Ist dieser Bereich warm und trocken, geht es eurem Baby gut.
Hinweis: Ein kühler Nacken bedeutet: Noch eine Schicht Kleidung anziehen oder Körperkontakt herstellen. Ist euer Kind hingegen schwitzig oder feucht, kann es zu warm sein.
Warum Babys schnell kalte Extremitäten haben
Nach der Geburt sind Babys plötzlich Temperaturschwankungen ausgesetzt. Im Mutterleib war es konstant warm, nun muss der Körper selbst Wärme erzeugen. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:
Durchblutung: Die Feinsteuerung der Blutgefäße ist noch nicht vollständig entwickelt, daher kühlen Hände und Füße schneller aus.
Fett und Muskeln: Wenig Fettgewebe und Muskelmasse bedeuten eingeschränkte Wärmeerzeugung.
Körperoberfläche: Babys haben relativ viel Haut im Verhältnis zum Gewicht, vor allem der Kopf verliert Wärme.
Hirnentwicklung: Das Temperaturkontrollzentrum im Gehirn ist noch unreif.
Zittern: Neugeborene können noch nicht durch Muskelzittern Wärme erzeugen.
Fehlende Behaarung: Körperbehaarung, die schützt, fehlt größtenteils.
Mit zunehmendem Alter verbessert sich die Wärmeregulierung, und kalte Hände werden seltener.
Wann kalte Hände Anlass zur Sorge sein können
In seltenen Fällen können kalte Hände ein Warnsignal sein – zum Beispiel bei Unterkühlung oder Erkrankungen. Achtet auf folgende Anzeichen:
Extremitäten sowie Kopf fühlen sich kalt an
Haut verfärbt sich bläulich-marmoriert
Körpertemperatur fällt auf unter 36,5 °C trotz Wärme
Baby wirkt ungewöhnlich lethargisch oder apathisch
Falls dies länger anhält oder das Baby zusätzliche Symptome zeigt, solltet ihr ärztlichen Rat einholen. In den meisten Fällen sind kalte Hände jedoch harmlos, solange das Baby aktiv ist, trinkt und der Körperstamm warm bleibt.
Sanfte Methoden, um Babys aufzuwärmen
Ihr könnt eurem Baby auf unterschiedliche, schonende Weise Wärme zurückgeben:
Kuscheln und Hautkontakt: Haut-an-Haut-Kontakt ist besonders effektiv. Eine Decke über den Rücken hält zusätzlich warm.
Massage: Füße, Hände und Arme sanft massieren – fördert die Durchblutung und gibt Nähe.
Pucken oder Tragetuch: Hält das Baby warm und gibt Sicherheit. Achtet darauf, dass es nicht überhitzt.
Heizstrahler: Praktisch beim Wickeln oder nach dem Baden für gezielte Wärme.
Angemessene Kleidung: Lieber in Schichten kleiden, Nässe sofort wechseln, draußen Handschuhe oder Mütze verwenden.
Raumtemperatur: Babys fühlen sich bei 18–22 °C meist wohl; beim Baden oder Wickeln auf angenehme Wärme achten.
Tipps für die Nacht
In der Nacht sind kalte Hände normal, da die empfohlene Schlafzimmertemperatur für Babys eher kühl ist (16–18 °C).
Schlafsack statt Decke: Vermeidet Überhitzung und ist sicherer.
Socken oder Fäustlinge: Wenn die Hände sehr kalt sind, wärmen sie die kleinen Extremitäten sanft.
Keine dicken Decken oder Nestchen: Erhöhen das Risiko für den plötzlichen Kindstod und sollten nicht ins Babybett.



