Krebszahlen steigen rasant: Immer mehr Krankenhausaufenthalte wegen Hautkrebs
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 2 Tagen
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In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der stationären Krankenhausaufenthalte aufgrund von Hautkrebserkrankungen nahezu verdoppelt. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2023 rund 116.900 Patient:innen wegen Hautkrebs stationär behandelt – im Jahr 2003 lag diese Zahl noch bei etwa 62.000. Das entspricht einem Zuwachs von fast 88 Prozent.
Heller Hautkrebs dominiert das Behandlungsgeschehen
Besonders auffällig ist der starke Anstieg bei den Behandlungen des sogenannten hellen Hautkrebses. In diesem Bereich wurden über die letzten zwei Jahrzehnte mehr als doppelt so viele Patient:innen versorgt. Auch beim gefährlicheren schwarzen Hautkrebs stiegen die Zahlen: 2023 lag die Zahl der stationären Behandlungen um rund ein Viertel höher als noch 2003.
UV-Strahlung als größter Risikofaktor
Ein zentraler Auslöser für Hautkrebs ist die Sonneneinstrahlung. Dabei kann schon geringe UV-Strahlung langfristige Hautschäden verursachen – selbst dann, wenn sie nicht unmittelbar zu einem Sonnenbrand führt.
Alterung der Gesellschaft als Mitursache
Fachleute sehen in der demografischen Entwicklung einen wichtigen Grund für die steigenden Erkrankungszahlen. "Wir haben eine älter werdende Bevölkerung und Hautkrebs tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf“, erklärte Hautarzt Jochen Utikal vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Zugleich verwies er darauf, dass auch viele jüngere Menschen vom schwarzen Hautkrebs betroffen seien.
Früherkennung sorgt für mehr Diagnosen
Ein weiterer Einflussfaktor ist die seit 2008 eingeführte Vorsorgeuntersuchung auf Hautkrebs, die Versicherten ab 35 Jahren zusteht. Dadurch wird die Krankheit früher erkannt und seltener übersehen. Laut Destatis sind Männer häufiger betroffen: Sie machten zuletzt 56 Prozent der Krankenhausfälle bei Hautkrebs aus, obwohl ihr Anteil an allen stationären Behandlungen bei nur 48 Prozent lag.
ABCDE-Regel als Hilfsmittel
Zur frühzeitigen Erkennung kann auch die Selbstbeobachtung beitragen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum empfiehlt hierbei die sogenannte ABCDE-Regel, um auffällige Hautveränderungen selbst einschätzen zu können.
Mehr Todesfälle durch Hautkrebs
Nicht nur die Zahl der Behandlungen, auch die der Todesfälle ist gestiegen. Im Jahr 2023 starben rund 4.500 Menschen an Hautkrebs – etwa 61 Prozent mehr als 2003, als es rund 2.800 Todesfälle waren. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen war über 80 Jahre alt.