Steigende Bildschirmzeit: Warum Jugendliche täglich fast sieben Stunden vor dem Display sitzen
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 3 Tagen
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Wie eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, steigt der tägliche Medienkonsum mit dem Alter deutlich an. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
In Deutschland verbringen 15-jährige Jugendliche laut der Analyse im Schnitt rund 48 Stunden pro Woche vor Bildschirmen – das entspricht beinahe sieben Stunden pro Tag. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Spitzenreitern. Nur vier der insgesamt untersuchten Länder verzeichneten noch höhere Werte.
Schlaf unter Druck
Während die Forschung zu langfristigen gesundheitlichen Folgen der intensiven Mediennutzung noch nicht eindeutig ist, zeigt sich eine Sache laut OECD-Studie bereits klar: Der Medienkonsum in den Abendstunden kann die Schlafqualität negativ beeinflussen.
Psychisches Wohlbefinden im Abwärtstrend
Die psychische Gesundheit von Jugendlichen hat sich laut OECD in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten deutlich verschlechtert – ein Umstand, der sich während der Corona-Pandemie noch einmal verschärft hat. Parallel dazu ist auch die Bildschirmzeit stark angestiegen. Zwar konnte die Forschung bislang keinen direkten ursächlichen Zusammenhang zwischen diesen Entwicklungen nachweisen, doch bestimmte Risiken stehen eindeutig im Raum.
„Studien deuten darauf hin, dass problematischer Konsum das Risiko für Depressionen, Angstzustände, Einsamkeit, schulische Schwierigkeiten, Probleme mit dem eigenen Körperbild und Schlafstörungen erhöht, wobei Mädchen häufig stärker betroffen sind“, heißt es.
Mehr als nur Unterhaltung
Dennoch betonen Fachleute: Digitale Medien sind nicht per se schlecht. E-Books, Lernplattformen oder soziale Netzwerke bieten auch viele Chancen. Sie ermöglichen Bildung, Teilhabe und Austausch. Ein rigoroses Verbot sei daher weder realistisch noch sinnvoll, so Kai Hanke vom Deutschen Kinderhilfswerk. Vielmehr komme es auf die Art und Weise der Nutzung an.
Basis breiter Datenauswertung
Für die Untersuchung wertete die OECD verschiedene internationale Datensätze aus, darunter die aktuelle Pisa-Studie aus dem Jahr 2022. Insgesamt flossen Informationen aus 38 Ländern ein – darunter große Teile Europas sowie Staaten wie Japan und Israel.